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Aktuell Menschenrechte

Rund 50 Menschen gedenken der im Mittelmeer ertrunkenen Flüchtlinge

Foto: Markus Niethammer
Foto: Markus Niethammer

Kleine Lichter auf dem Boden des Marktplatzes symbolisieren die Umrisse eines Bootes. Der Pfiff einer Trillerpfeife ertönt. Rund 50 Frauen und Männer, die gewartet haben, gehen schweigend ins Innere, stehen dicht gedrängt. »Das ist nur ein kleiner Moment, der zeigt, wie es ist in der Enge, in der Menschen tagelang ausharren müssen, dehydriert und seekrank – das ist das, was im Mittelmeer tagtäglich passiert«, sagt Markus Groda von der Seebrücke Reutlingen-Tübingen bei der gestern vom Arbeitskreis Asyl und vom Asylpfarramt Reutlingen organisierten Mahnwache.

Abgehalten wird sie am Tag der Menschenrechte, die vor 70 Jahren proklamiert wurden. »Das ist kein Grund zum Feiern, sondern zum Trauern«, sagt Groda, »Menschenrechte waren noch nie so wenig wert wie heute.« Die Seenotrettung werde kriminalisiert, die vielen Tausend Geflüchteten, die im Mittelmeer ertrinken, interessierten niemanden. »Aus Europa kommt nichts Gutes mehr für diese Menschen. Man will nur, dass sie nicht bei uns ankommen.« Mit einer Schweigeminute für die, die »mit Hoffnung auf ein besseres Leben im Herzen« im Mittelmeer gestorben sind, endet die Mahnwache. (keg)