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Aktuell Zusammenarbeit

Reutlinger Klimapartnerschaft mit Ulundi »auf Augenhöhe«

Landkreis Reutlingen besiegelt Klimapartnerschaft mit Ulundi in Südafrika

Ein Blick in den Umfolozi-Park. FOTO: UD
Ein Blick in den Umfolozi-Park. FOTO: UD
Ein Blick in den Umfolozi-Park. FOTO: UD

REUTLINGEN. Eine Delegation aus der Kommune Ulundi in Südafrika war dieser Tage zu Besuch im Landkreis Reutlingen. Anlass war der Auftakt der gemeinsamen Teilnahme am durch Bundesmittel geförderten Projekt »Kommunale Klimapartnerschaften«.

Seit 2010 pflegt der Landkreis Reutlingen freundschaftliche Beziehungen zu der südafrikanischen Kommune. Nun soll dieser Austausch insbesondere im Bereich Klimaschutz und Klimaanpassung weiterentwickelt werden. Deswegen haben der Landkreis Reutlingen und die südafrikanische Gemeinde beschlossen, sich gemeinsam an dem Projekt »Kommunale Klimapartnerschaften« zu beteiligen.

Gefördert durch Mittel des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), wird das entwicklungspolitische Projekt durch die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) der Engagement Global mit Sitz in Bonn organisiert und betreut. Das Projekt unterstützt Kommunen in ihren Bemühungen, auf lokaler Ebene einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

Dreitägige Workshops

Dem Besuch der Delegation aus Ulundi im Landkreis ging die gemeinsame Teilnahme an der internationalen Auftaktkonferenz des Projekts in Münster voraus. Dort trafen sich zehn deutsche Gemeinden und Landkreise mit ihren jeweiligen Partnerkommunen aus Afrika und Südamerika zum ersten Erfahrungsaustausch im Rahmen eines dreitägigen Workshops.

Anschließend folgte die dreiköpfige Delegation aus Ulundi der Einladung des Reutlinger Kreisamts für nachhaltige Entwicklung, das die Klimapartnerschaft im Landkreis Reutlingen koordiniert. Bei einem Treffen betonte Landrat Thomas Reumann, dass es um eine Partnerschaft auf Augenhöhe gehe und man den Austausch fördern wolle, um lokale Antworten auf globale Herausforderungen zu entwickeln und dabei voneinander zu lernen: »Bei meinem letzten Besuch in Ulundi hat mich überzeugt, wie Erträge aus den Maßnahmen zum Umweltmanagement im dortigen Naturreservat sinnvoll für soziale Projekte eingesetzt werden«, sagte Reumann.

Es bestehe ein Ungleichgewicht zwischen den größten Verursachern des Klimawandels und denen, die dessen Effekte bereits jetzt am stärksten zu spüren bekommen, sagte Salome Mages, Koordinatorin für Kommunale Entwicklungspolitik und zuständig für das Projekt im Landkreis Reutlingen. »Unser Handeln hat konkrete Auswirkungen auf das Leben unserer Partner im Globalen Süden. Dafür möchten wir mit der Klimapartnerschaft sensibilisieren.«

Ein wichtiges Thema für die Delegation aus Ulundi war der Umgang mit Abfällen. Allgemein fehle es in seiner Heimat am Verständnis dafür, dass Abfälle Wertstoff sind, die durch geeignete Verwertungsmaßnahmen wieder in den Stoffkreislauf eingespeist werden können, sagte Wilson Ntshangase, Bürgermeister von Ulundi.

Die größten Herausforderungen erlebt die südafrikanische Kommune derzeit jedoch im Bereich Energieversorgung. Seit den landesweiten Wahlen im Mai ist einer der zwei Stromverteiler in Ulundi funktionsunfähig, sodass die Verwaltung dieser Tage die Stromversorgung im Zweistundenrhythmus abwechselnd in einzelnen Stadtteilen abschalten muss. (eg)