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Reutlingen wird Bio-Musterregion

Das Land Baden-Württemberg fördert das Projekt des Vereins Biosphärengebiet Schwäbische Alb, das den Absatz von regionalen Bio-Produkten in Gastronomie und Kantinen stärkt.

Baden-Württemberg will künftig 30 bis 40 Prozent Bioanbaufläche – dass heißt, es wird dann auch mehr regionale biologische Prod
Baden-Württemberg will künftig 30 bis 40 Prozent Bioanbaufläche – dass heißt, es wird dann auch mehr regionale biologische Produkte geben. FOTO: ANSPACH/DPA:
Baden-Württemberg will künftig 30 bis 40 Prozent Bioanbaufläche – dass heißt, es wird dann auch mehr regionale biologische Produkte geben. FOTO: ANSPACH/DPA:

REUTLINGEN. Der Verein Biosphärengebiet Schwäbische Alb und die Landkreise Alb Donau-Kreis, Esslingen und Reutlingen wollen an einem Strang ziehen, um eine Bio-Musterregion zu werden. Dabei geht es vor allem um die Verbreitung von biologisch und regional angebauten Produkten in der Gastronomie und in Kantinen.

Ende 2020 habe sich der Verein Biosphärengebiet Schwäbische Alb beim Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz erfolgreich als eine solche Bio-Musterregion des Landes beworben, teilt das Reutlinger Landratsamt mit. Nach der nun erfolgten organisatorischen Vorbereitung haben die Kooperationspartner die weiteren Schritte eingeleitet, so dass sich die Partner nun an die Inhalte machen können.

Bio-Musterregionen werden durch das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (MLR) nach Bewerbung mit einem Regionalkonzept ausgewählt. In diesen Regionen soll ein spezieller Fokus auf die weitere Entwicklung und Ausweitung der ökologischen Erzeugung und Vermarktung gelegt werden. Damit wolle das zuständige Ministerium das Ziel des Landes auf 30 bis 40 Prozent Bioanbaufläche unterstützen. 2019 waren es noch 13,2 Prozent.

Befristete Personalstelle

Durch die erfolgreiche Bewerbung erhält der Verein Biosphärengebiet Schwäbische Alb eine auf drei Jahre befristete Personalstelle mit 75 Prozent der Kosten gefördert sowie Sachmittel zur Umsetzung des Regionalkonzepts.

In den drei Jahren als Biomusterregion soll vor allem die bio-regionale Außer-Haus-Verpflegung vorangetrieben und mit Schwerpunkt im von der UNESCO ausgezeichneten Biosphärengebiet Schwäbische Alb verankert werden. »Entlang der einzelnen Wertschöpfungsketten soll aber explizit auch außerhalb des Biosphärengebiets in den Landkreisen Alb-Donau-Kreis, Esslingen und Reutlingen gearbeitet werden«, so das Landratsamt weiter. Auch dort sollen die Kantinen und Absatzmöglichkeiten für Bioprodukte genutzt werden.

Reutlingen unterzeichnet Kooperationsvereinbarungen mit anderen Kreisen

Die durchgehende Versorgung der Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung mit Bio-Produkten aus regionaler Produktion zu garantieren, sei kein einfaches Vorhaben. Doch es gebe gute Beispiele, wie es funktionieren kann. Zudem sollen Verarbeitungsstrukturen verbessert und regionale Bio-Produzenten mit der Außer-Haus-Verpflegung auch mit Schulen und Kindergärten vernetzt werden. In der letzten Vorstandssitzung des Vereins Biosphärengebiet Schwäbische Alb unterzeichneten die drei Landkreise Alb-Donau-Kreis, Esslingen und Reutlingen eine Kooperationsvereinbarung zur Bio-Musterregion. Zudem wurde die Stellenausschreibung für das Regionalmanagement auf den Weg gebracht. Neben den Landkreisen unterstützen landwirtschaftliche Verbände, Einzelbetriebe sowie Sponsoren die Umsetzung.

»Wir haben enorm positive Resonanz zu unserem Vorhaben der bio-regionalen Außer-Haus-Verpflegung als Bio-Musterregion Biosphärengebiet Schwäbische Alb. Viele Akteure stehen in den Startlöchern und wir freuen uns, dass wir nun die organisatorische Grundlage geschaffen haben, sodass wir nach einer Besetzung des Regionalmanagements – vermutlich im Spätsommer – inhaltlich starten können«, sagt Dr. Ulrich Fiedler, reutlinger Landrat und Vorsitzender des Biosphärengebiet Schwäbische Alb. (pm)