REUTLINGEN. Wie Stefan Dvorak, der Leiter des Stadtentwicklungsamts, heute bei einem Vor-Ort-Termin mit der Presse erläuterte, wird die Linksabbiegespur von der Garten- in die Karlstraße doch nicht für Pkw gesperrt. Eigentlich war die Busspur von Dvorak selbst Ende Oktober schon avisiert worden, und Grünen-Stadtrat Holger Bergmann hatte sich darüber echauffiert, dass sie erst im Frühjahr eingerichtet werden sollte.
Mittlerweile habe sich jedoch gezeigt, so Stefan Dvorak, dass die nun konstant 14 Sekunden dauernde Grünphase ausreicht. Privatautos und Busse kommen zügig vom Fleck, und wenn es ein Bus in einer längeren Schlange einmal nicht schaffe, dann komme er spätestens »beim zweiten Umlauf« dran.
Wegen mehrerer Parkhäuser an oder in der Nähe der Gartenstraße wolle man den Individualverkehr nicht ganz aus der neuen Nahverkehrsachse verbannen, sagte der Amtsleiter. Eine Verkehrszählung habe gezeigt, dass in 24 Stunden nur noch 5 000 Pkw durch die Gartenstraße fahren, das sei eine »deutliche Reduzierung gegenüber der Vergangenheit« mit 7 000 bis 8 000 Pkw – für Dvorak zumindest teilweise auch eine Folge des neuen Stadtbuskonzepts.
Patrick Heintel, Abteilungsleiter Straßenplanung und Verkehrstechnik beim Tiefbauamt, erinnerte daran, dass die Grünphase am Anfang nur neun Sekunden betragen habe – was in der Tat dazu führte, dass die Busse zu lange im Ampelstau standen. Dank der »gesicherten Grünzeit von 14 Sekunden« sei das nun aber nicht mehr der Fall. Auch Bernd Kugel, Marketingleiter bei der Reutlinger Stadtverkehrsgesellschaft (RSV), bestätigte dies: »Wir kommen mit der Entscheidung klar und tragen sie mit.«
Seit der Einführung des neuen Stadtbusnetzes werde täglich gefeilt und optimiert, sagte Kugel: »Wir lernen ständig dazu.« Die Pünktlichkeitsquote der Stadtbusse, nach der Umstellung im Herbst an Werktagen bei deutlich unter 80 Prozent, betrage nun »Mitte 80 Prozent« – vergangen Freitag seien es sogar 87 Prozent gewesen. (GEA)