REUTLINGEN. Begegnung und offener Treffbetrieb mit gemeinsamem Spaß haben, Spielen, Sport treiben, Themen wälzen und vielen anderen Aktivitäten ist in den Jugendhäusern und Jugendtreffs in Zeiten des Lockdowns und der Kontaktbeschränkungen aufgrund der Corona- Pandemie nicht möglich. Der Infektionsschutz steht auch hier an erster Stelle.
Unterstützung und Entlastung für Jugendliche, gerade in dieser anstrengenden Zeit, sind in den Einrichtungen aber möglich und die Sozialpädagogen sind da und bieten Rat und Hilfe für Jugendliche an. Im Einzelkontakt oder zu zweit ist es nach Terminabsprache und mit Beachtung der Hygienevorschriften möglich, den Jugendtreff zu nutzen, um im Gespräch wieder Kraft zu tanken, Probleme zu besprechen oder sich um die Schulsachen zu kümmern.
Sozialpädagogen stehen bereit
Themen, die Jugendliche angehen, gibt es auch neben der Pandemie viele: Ob es darum geht, sich zum Lernen zu motivieren und den Alltag zu strukturieren, mit Behörden zu kommunizieren, sich beruflich zu orientieren und Bewerbungen zu schreiben oder mit den Einschränkungen und den dünner werdenden Nervenkostümen klarzukommen – das kann mit den Pädagoginnen und Pädagogen in den Einrichtungen besprochen werden. Gemeinsam werden dann Strategien zum Klarkommen entwickelt.
Hier kann ein Raum genutzt werden, um sich in Ruhe und mit stabilem Internet hinzusetzen und zu lernen, wenn es zu Hause zu eng ist. Arbeitsblätter können ausgedruckt werden und auch manche Fragen, nicht nur zu schulischen Herausforderungen, beantwortet werden.
Die Sozialpädagogen aus den Jugendtreffs und Jugendhäusern sind auch immer wieder im Umfeld unterwegs und dort ansprechbar. Ihre Aufgabe ist dabei, Jugendliche für ein umsichtiges und vorsichtiges Verhalten zu sensibilisieren und ihre Unterstützung anzubieten.
Resilienz ist hier das Stichwort: Es bedeutet Spann- und Widerstandskraft, um auch in schwierigen Situationen den Mut und den Glauben an sich selbst nicht zu verlieren. Insbesondere für junge Menschen, die derzeit viele Erfahrungen und vor allem Kontakte untereinander und auch Sport und Bewegung vermissen, ist es wichtig zu merken, dass sie wichtig und nicht vergessen sind und einen Raum und Anerkennung für ihre Gedanken und Bedürfnisse haben.
Deswegen haben Jugendhäuser und -treffs auf Social-Media-Kanälen online ein Angebot aufgebaut, das Möglichkeiten und Anregungen bietet, sich zu informieren, zu unterhalten, zu beschäftigen und um im Kontakt zu bleiben. Virtuell kann man sich begegnen, austauschen, miteinander spielen und sogar Partys feiern. Die offene Jugendarbeit will jungen Menschen zuhören und ihnen eine Stimme geben, mit der der sie auch in der Öffentlichkeit wahr- und ernst genommen werden. Dazu gibt es ein Videoprojekt, in der viele Stimmen und Eindrücke zusammenkommen und in dem Mädchen und Jungen mitteilen, wie es ihnen geht und was ihnen, auch für die Zukunft, wichtig ist. Alle Jugendlichen können sich mit einem kleinen (Handy-) Video beteiligen. Informationen dazu finden sich in Kürze ebenfalls auf den Seiten und Kanälen der Jugendhäuser, des Jugendcafés und der Jugendtreffs sowie auf der Homepage der Stadt Reutlingen.
Lernraum reservieren
Das alles ist bei Weitem kein Ersatz für die offene und freie Atmosphäre in den Jugendhäusern und Jugendtreffs, in der Ideen lautstark auch spontan umgesetzt werden können, Nähe entstehen darf, Krach möglich ist, Konflikte direkt gelöst werden können, gemeinsam etwas bewegt wird, Sport getrieben und sich ausgetobt wird und man miteinander etwas entwickeln und sich selbst im Miteinander entwickeln kann.
Bis das wieder möglich wird, sind die Jugendhäuser und -treffs vor Ort, online (Informationen, Angebote und Kontaktzeiten sind der jeweilige Homepage zu entnehmen) und telefonisch an den üblichen Öffnungstagen erreichbar und wer einen Termin vereinbart, darf auch für ein Gespräch vorbeikommen oder sich einen Lernraum reservieren. (eg/GEA)