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Region Neckar-Alb: Mit Tram-Trains in Richtung Zukunft

Die Beschaffung von Fahrzeugen ist ein wichtiger Schritt für die Regionalstadtbahn Neckar-Alb.

So sehen sie aus, die Tram-Trains der Regionalstadtbahn.   FOTO: ZWECKVERBAND REGIONALSTADTBAHN
So sehen sie aus, die Tram-Trains der Regionalstadtbahn. Foto: Zweckverband Regionalstadtbahn
So sehen sie aus, die Tram-Trains der Regionalstadtbahn.
Foto: Zweckverband Regionalstadtbahn

REUTLINGEN/TÜBINGEN. »Die Zweisystemfahrzeuge für die Regionalstadtbahn kommen«, freut sich Eugen Höschele, Vorsitzender des Zweckverbands Regional-Stadtbahn Neckar-Alb. Mitte Januar wurde der Auftrag für die Lieferung und Instandhaltung der Tram-Train-Fahrzeuge der Regional-Stadtbahn Neckar-Alb an das Unternehmen Stadler erteilt. Der Zweckverbandsvorsitzende weiter: »Es ist ein großer Tag für die Regional-Stadtbahn Neckar-Alb. Umso mehr danke ich allen Beteiligten. Denn: ohne Tram-Train keine Regional-Stadtbahn. Mit ihrer technischen Ausrüstung, die den Einsatz als Eisenbahn und als Straßenbahn möglich macht, sind die Fahrzeuge die Voraussetzung für umsteigefreie Verbindungen in der Region.«

Für die zukünftige Regional-Stadtbahn Neckar-Alb sind zunächst 30 der Zweisystem-Elektrotriebwagen des Typs »Citylink« fest bestellt. Im Aussehen ähneln sie einer modernen Straßenbahn. Jedes Fahrzeug hat 96 Sitz- und 138 Stehplätze, ein WC, ist barrierefrei und bis zu 100 Stundenkilometer schnell.

Die Auslieferung der Fahrzeuge in die Region ist zwischen 2027 und 2030 geplant. Zudem besteht eine Kaufoption für bis zu 57 weitere Fahrzeuge mit Lieferung bis 2034, sodass Fahrzeugbestand und Streckennetz parallel wachsen können.

Möglich gemacht hat dies die Kooperation »VDV-Tram-Train«. Ihr gehören neben der Regional-Stadtbahn Neckar-Alb fünf weitere Partner aus Deutschland und Österreich sowie das Land Baden-Württemberg mit der Landesanstalt Schienenfahrzeuge Baden-Württemberg (SFBW) an.

Sie wird Eigentümerin der Fahrzeuge für die Regional-Stadtbahn Neckar-Alb und gliedert die Tram-Trains in ihren Fahrzeugpool ein. Von dort werden die Fahrzeuge über einen Verkehrs- und Pachtvertrag für den Verkehr auf der Regional-Stadtbahn Neckar-Alb zur Verfügung gestellt. Die Region wird über die im vergangenen Jahr gegründete »Regional-Stadtbahn Neckar-Alb Projektgesellschaft mbH« Partner für die Instandhaltung der Fahrzeuge. Auf der »Gomaringer Spange« zwischen Mössingen und Reutlingen werden vom Tag der Eröffnung der Strecke an die neuen Tram-Train-Fahrzeuge verkehren.

»Die Vorplanung der Strecke ist im Landkreis Tübingen nahezu abgeschlossen. Daher freut es uns umso mehr, dass sich Strecke und Fahrzeugbeschaffung nun synchron weiterentwickeln können und dass es rasch vorgeht«, begrüßt der Tübinger Landrat Joachim Walter die erfolgte Vergabe.

»So funktioniert die Mobilität der Zukunft«

Auch im Ermstal und auf der Echaztalbahn mit dem Albaufstieg bei Lichtenstein werden die Fahrgäste zukünftig im Tram-Train unterwegs sein: »Die Tram-Train-Fahrzeuge machen den steilen Albaufstieg für die Regional-Stadtbahn erst möglich. Wir sind froh, einen Hersteller gefunden zu haben, der hier viel Erfahrung hat. Durch eine Großbestellung statt mehrerer Einzelbestellungen ist es uns außerdem gemeinsam gelungen, Einsparungen in Millionenhöhe zu erzielen sowie das Zulassungsverfahren zu beschleunigen«, so der Reutlinger Landrat Dr. Ulrich Fiedler.

Reutlingens Oberbürgermeister Thomas Keck ergänzt zur Strecke durch Reutlingen: »Die Regional-Stadtbahn Neckar-Alb bringt die Mobilität der Stadt Reutlingen entscheidend voran. Wer im Tram-Train-Fahrzeug in Reutlingen unterwegs ist, wird gar nicht merken, ob die Regional-Stadtbahn gerade als Straßenbahn oder als Eisenbahn unterwegs ist. Die Fahrgäste profitieren immer gleichermaßen von Komfort und Barrierefreiheit der Regional-Stadtbahn, sind unabhängig vom Stau und schützen gleichzeitig das Klima. So funktioniert die Mobilität der Zukunft.«

Dies sieht auch der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer so: »Auch Tübingen freut sich auf die Tram-Trains. Auf den am Tübinger Hauptbahnhof zusammenlaufenden Strecken ermöglichen die spurtstarken Tram-Train-Fahrzeuge die Bedienung aller neuen Haltestellen im Stadtgebiet. Sie werden damit zu einer tragenden Säule des Nahverkehrs in unserer Stadt und zu einem Werbebotschafter für den ÖPNV.«

Der Geschäftsführer des Zweckverbands, Professor Dr. Tobias Bernecker richtet den Blick in die Zukunft: »In die Kooperation VDV-Tram-Train hat jeder Partner seine Stärken eingebracht. Das Ergebnis ist technisch, aber auch wirtschaftlich für uns absolut überzeugend. So sind die Fahrzeuge unter anderem mit dem europäischen Zugsicherungssystem ETCS auf dem aktuellen Stand.«

Der nächste Schritt für die Kooperation ist nun die Begleitung der Fahrzeugkonstruktion. In der Region geht es für uns gleichzeitig darum, gemeinsam einen guten Standort für eine Fahrzeug-Werkstatt zu finden, in der zukünftig die Instandhaltung stattfinden wird." (eg)