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Mehr selbstgekochtes und weniger Auswahl im Reutlinger S-Haus

Das vom Bürgertreff getragene Lokal S-Haus plant die Rückkehr des solidarisch finanzierten Mittagstisches. Es gibt jedoch Änderungen.

Das S-Haus teilt kostenlose Vesperpakete aus. Der Bedarf ist groß. FOTO: LEISTER
Verteilung von kostenlose Vesperpaketen im S-Haus. Foto: Norbert Leister
Verteilung von kostenlose Vesperpaketen im S-Haus.
Foto: Norbert Leister

REUTLINGEN. Nachdem die Inzidenzahlen vorsichtigen Optimismus zulassen, wird auch im S-Haus auf eine Wiedereröffnung in der zweiten Jahreshälfte hingearbeitet. Was neu sein wird, ist, dass unter anderem die Erfahrung des Selberkochens genutzt und an zwei bis drei Tagen frisch vor Ort gekocht wird. An den restlichen Tagen soll das Essen, wie schon vor der Pandemie, von einem Caterer bezogen werden.

Ebenso wird aufgrund der Erfahrung der Akuthilfe das Essenangebot zukünftig ein Mittagessen sein, welches abwechselnd vegetarisch und nicht vegetarisch ist.

In der Vergangenheit wurde durch das Angebot von zwei verschiedenen Essen pro Tag ein deutliches jährliches Defizit eingefahren, das aufgrund des Wegfalls eines Sponsors nicht mehr ausgeglichen werden kann und vom S-Haus zu kompensieren ist. »Der bekannt hohen Qualität des Essens wird das keinen Abbruch tun«, versichert das S-Haus.

Mit der Rückkehr zum Normalbetrieb wird das Angebot des kostenlosen Mittagessens eingestellt und zum vor der Pandemie gültigen Preismodell zurückgekehrt. Zusätzlich wird die Möglichkeit geschaffen, durch das Angebot von Mehrwegboxen im Pfandsystem Essen mitzunehmen. Dies sei für Solidar-Esser, auch für Berufstätige eine gute Möglichkeit, die Arbeit im S-Haus zu unterstützen und sich über Mittag zu verpflegen.

Des Weiteren wird es ab Juli aus finanziellen Gründen keine Lunchpakte mehr geben können. Für viele der Gäste im S-Haus sind jedoch die mit Corona entstandenen oder verstärkten Schwierigkeiten nicht verschwunden. Deshalb werde weiter nach Möglichkeiten gesucht, um entsprechend darauf zu reagieren. Die Mitarbeiter hoffen, dass dies mit Unterstützung von vielen Spendern gelingt.

Um für die Menschen, die im S-Haus essen, zumindest einen Teilausgleich für den Wegfall der Lunchpakte zu schaffen, wird bis zum Beginn des Normalbetriebs zusätzlich zu den Dienstagen und Donnerstagen auch am Mittwoch ein einfaches und kostenloses Mittagessen bereitgestellt. Am Montag und Freitag bleibt das besondere Restaurant bis auf Weiteres geschlossen.

Durch die Pandemie sind die finanziellen Mittel des Trägervereins des S-Haus, der Bürgertreff unter den Leuten e.V. erheblich reduziert, sodass das S-Haus für seine weitere Arbeit auf zusätzliche Spenden angewiesen ist. (pm)