REUTLINGEN. Schon wieder diese Sahara! Dieses Mal drangsalierte sie uns hierzulande zwar nicht mit Sand samt Blutregen, sondern mit tropischer Luft. Obwohl. Der deutsche Wetterdienst meint, man könne von Glück reden, dass am Wochenende wieder Wüstenkörnchen mit der heißen Luft hierher getrieben wurden, die dafür Sorge trugen, dass die Sonneneinstrahlung etwas abgemildert wurde.
Dennoch dürften mancherorts die Allzeit-Temperaturrekorde im oberen Dreißig-Grad-Bereich für den Juni übertroffen worden sein. Wenn sich der urbane Raum in und um Reutlingen in einen Hitzekessel verwandelt, bleibt für viele nur die Flucht in die Abkühlung: Ventilator-gekühlte Zimmer, Umzug in Keller, Waldspaziergung. Tausende suchten am Samstag und Sonntag den Erfrischungshotspot Wellenfreibad auf. Der Andrang war beim Hin-, Hinein- und Durchkommen gewaltig. Selbst die leitende Schwimmmeisterin Jacqueline Britt steckte bei der Fahrt zur Arbeitsstelle im Auto-Stau fest.
Die Verkehrszustände rund um den Markwasen spiegelten sich auf dem Gelände wider: Alle Schattenliegeplätze waren belegt, Schlangen vor dem Eingang, mehr aber noch vor den Kiosken. Im Splashpark drängten sich die Kinder vor den Wasserdüsen. Und im Wellenbecken fühlte man sich mitten in der wogenden Masse wie beim »Rock am See«-Festival. Der Tropenhitze zum Trotz herrschte eine fröhliche Stimmung vor. (GEA)