REUTLINGEN. Die Reutlinger Museen laden an Allerheiligen (Freitag, 1. November) zu vielen kulturellen Eindrücken ein. Das Naturkundemuseum, das Heimatmuseum und das Kunstmuseum nebst Filialen sind jeweils von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt in alle Museen ist frei.
Die beiden Standorte des Kunstmuseums, Spendhaus und Wandel-Hallen, bieten ein vielfältiges Ausstellungsprogramm. Im Spendhaus ist die Ausstellung »Damien Deroubaix. Headbangers Ball part 3: Alte Meister (Komödie)« zu sehen. Zwischen Hochkunst und Trash bewegt sich die herausfordernde Kunst von Damien Deroubaix (geboren 1972). Zu sehen sind Druckgrafiken, Gemälde, Installationen und eine für die Reutlinger Ausstellung entstandene Serie zu berühmten Holzschnitt-Künstlern der klassischen Moderne.
»vierzig aus achthundert. Ausgewählte Grieshaber-Neuerwerbungen« zeigt ebenfalls im Spendhaus Arbeiten des Künstlers HAP Grieshaber, die das Kunstmuseum in den letzten Jahren erwerben konnte. Die Highlights dieser Neuzugänge stammen aus unterschiedlichen Schaffensphasen des Künstlers.
In den Wandel-Hallen ist der »kunstort Eleven artspace« zu Gast im Kunstmuseum Reutlingen/Galerie. Die Mixed Media-Ausstellungs-Installation mit Performances, experimenteller Musik, Mail Art und einem internationalen Artist-in-Residence-Projekt zeigt, dass dieser Kunstort auf Zeit seine Ideen und Impulse überall hin sendet.
Das Kunstmuseum Reutlingen/konkret zeigt die Präsentation »Ignacio Uriarte. Verwaltungstakte«. Uriarte (geboren 1972) hatte zunächst in mehreren Verwaltungsjobs gearbeitet. Erst seit 2003 widmet er sich »konzeptueller Bürokunst«: Kulis, Notizblöcke, Aktenordner und Lineale sind die Materialien, aus denen er konkrete Kunst schafft. Dabei zielen seine Zeichnungen, Fotografien, Raum- und Wandinstallationen, Video- und Ton-Arbeiten stets auf die Schönheit der Repetition.
Fossilien und Heilige
Im Naturkundemuseum gibt es die Naturgeschichte der Erde, des Lebens und der Region zu entdecken: Gesteine und Minerale, die unseren Planeten formen, Tiere und Pflanzen, die ihn seit 3,5 Milliarden Jahre beleben. Interaktive Elemente laden zum Mitmachen ein und leuchtende Steine bezaubern ebenso wie funkelnde Kristalle oder 190 Millionen Jahre alte Großfossilien aus dem Schwäbischen Jura. Detailgetreue Nachbildungen von heute typischen Lebensräumen versetzen mal in den Auwald der Fließgewässer, mal auf die Streuobstwiese oder in den ursprünglich flächendeckenden Buchenwald.
Im Heimatmuseum lassen sich vielfältige Einblicke in die Kultur und Geschichte der ehemaligen freien Reichsstadt Reutlingen gewinnen. An Allerheiligen bietet es sich besonders an, Heiligendarstellungen aus Reutlingens vorreformatorischer Zeit zu entdecken. Auf dem gotischen Altar in der heimlichen Kapelle des ehemaligen Königsbronner Klosterhofs sind zum Beispiel der Heilige Konrad und der Heilige Bartholomäus mit ihren typischen Attributen Spinne und Kelch sowie Messer zu sehen. Darüber hinaus lädt die Dauerausstellung ein, in verschiedene Zeitabschnitte der Reutlinger Stadtgeschichte einzutauchen und spannende Geschichten vom Mittelalter bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts zu erfahren. (eg)