REUTLINGEN. Die Diskussion in ist im vollen Gange. Die Menschen in Reutlingen zeigten sich bei der GEA-Straßenumfrage ziemlich offen für die Idee, auch auf den Speisekarten der Restaurants anzugeben, wie viele Kalorien die jeweiligen Gerichte haben.
So meinte Ingeborg Hoffmann: »Ich weiß, was mir schmeckt und ich weiß, was ich nicht essen darf.« Für sie stünde bei einem Restaurantbesuch der Genuss im Mittelpunkt. Die Kalorien sagten doch noch lange nichts über die Qualität des Essens aus. »Außerdem ernähren sich die Leute ohnehin falsch«, zeigte sie sich überzeugt.
Christian Schappert sah das etwas anders: »Ich fände solche Kalorienangaben gut. Vielleicht wähle ich dann ja mein Essen danach aus, wie viel Kalorien es wirklich hat«, sagte er. Er wäre auch dafür eine solche Regelung gesetzlich vorzuschreiben. Das solle dann sowohl für die Restaurants als auch für Essen zum Mitnehmen gelten. »Fast noch wichtiger fände ich, wenn ich auf der Karte sehen könnte, woher denn die ganzen Zutaten stammen, also eine Herkunftsangabe.«
Peter und Sabine Göpel fänden es gut, wenn sie auf den Speisekarten erfahren würden, wie viel Kalorien in den Gerichten steckten. »Das würde die Leute bestimmt überraschen, wenn sie sähen, wie viel beispielsweise in einem Eisbecher steckt.« Außerdem wüssten die meisten Menschen ohnehin, wie sie sich ernähren müssten und was gesund oder ungesund ist. Was sie dann im Endeffekt zu sich nähmen, hänge davon ab, was sie essen wollten. »Alle wissen doch zwischen einem Salat und einem fetten Fleischbollen zu unterscheiden«, meinte das Ehepaar.
Brigitte Fäustle würde die Idee mit den Kalorienangaben nicht so streng umsetzen. »Das kann man bestimmt machen, aber ein Gesetz dafür?«, meinte sie. Alle wüssten doch ungefähr, was in einem Salat oder einer Portion Schnitzel mit Pommes stecke. »Ich würde trotzdem das Schnitzel nehmen, auch wenn ich weiß, dass es mehr Kalorien hat als der Salat«, antwortete sie mit einem Lachen.
Andre Bergmeier befürwortete verpflichtende Kalorienangaben auf den Restaurantmenüs: »Das hilft bestimmt, dass sich die Menschen besser ernähren«, zeigte er sich sicher.
Charlotte Trauschweizer war da vorsichtiger. Sie dachte an Menschen mit Essstörungen: »Das könnte die bestimmt triggern, wenn sie so eine ganze Karte voll mit Kalorien ansehen. Das dürfte diese Menschen bestimmt erschrecken und abschrecken.« (rr)