Logo
Aktuell Fasnet

In Ohmenhausen standen die Narren dieses Mal am Straßenrand

Eine besondere Idee hatten die Ohmenhäuser Hannikel in diesem Jahr. Da ein normaler Jubiläumsumzug nicht möglich war, machten sie die Fasnet eben auf eine andere Weise erlebbar.

Fasnet war in Ohmenhausen durchs Autofenster erlebbar. Foto: Jürgen Spieß
Fasnet war in Ohmenhausen durchs Autofenster erlebbar.
Foto: Jürgen Spieß

OHMENHAUSEN. »Fasnet oifach anderschrom«: So lautete das Motto des Ohmenhäuser Narrenvereins, der am Sonntagmittag sein 25-jähriges Bestehen mit einem originellen und coronakonformen Umzug ausrichtete. Die närrische Stimmung der rund 60 Hästräger konnten die Besucher dieses Jahr als »drive through« nur vom Auto aus erleben, indem sie eine etwa 70 Meter lange Hofdurchfahrt durchquerten.

Erstmals seit zwei Jahren durften die Narren in Ohmenhausen wieder Fasnet in den Straßen feiern – allerdings unter eingeschränkten Bedingungen: Zwischen 13.30 und 16.30 Uhr standen zahlreiche Hästräger am Straßenrand bereit für die Gäste und begrüßten die Autofahrer mit Musik, Narrenrufen, Würsten vom Grill und Fasnetskiachla. Auch Getränke wurden unter lautem »Hannikel – la me gau« durch die Autofenster gereicht. Verstärkung bekamen die Hannikel von den Hoagamännle Pfullingen, den Gomaringer Käsperle, den Burghexa Dusslingen, der Narrenzunft Rommelsbach und anderen Hästrägern.

Überliefert ist die Geschichte, dass der Hannikel (Ochse) 1742 als Zirkuskind geboren wurde und sein Auskommen als Räuber und Dieb verdingte. Doch 1787 fanden seine Raubzüge ein jähes Ende und der steckbrieflich gesuchte Ohmenhäuser Räuber wurde zum Tode verurteilt. Seitdem taucht er zur fünften Jahreszeit immer wieder auf und wird von den Narren um Narrenmeisterin Heike Mayer aus seinem bald 240-jährigen Schlaf erweckt. Seit zwölf Jahren hat der Hannikel nun auch ein altes Weib an seiner Seite, eine weiß gekleidete Frauengestalt mit schlohweißen Haaren.

Ausgelassen tanzten der Hannikel, das Mahdich-Weible und die ganze Narrenbande mit Häs und Schellen, Maske oder geschminkten Gesichtern um das bis zur Hohe Straße reichende Autokorso und feierten ganz lebendig den Auftakt zur Hochphase der närrischen Saison. (GEA)