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Sonderweg in Rottweil: Narrensprünge finden statt

Nahezu alle Narrenzünfte haben ihre Umzüge schon vor Wochen abgesagt. Nur Rottweil hat abgewartet - und wurde mit einer neuen Corona-Verordnung belohnt, die manches wieder möglich macht.

Zwei Rottweiler Narren mit OP-Masken über dem Gesicht küssen sich im Februar 2021.
Zwei Rottweiler Narren mit OP-Masken über dem Gesicht küssen sich im Februar 2021. Schon damals hatten sich - trotz Lockdown - Narren in der Innenstadt getroffen. Foto: Sebastian Gollnow/dpa
Zwei Rottweiler Narren mit OP-Masken über dem Gesicht küssen sich im Februar 2021. Schon damals hatten sich - trotz Lockdown - Narren in der Innenstadt getroffen.
Foto: Sebastian Gollnow/dpa

ROTTWEIL. Nahezu alle Narrenzünfte im Land haben ihre Fasnetsveranstaltungen schon abgesagt. Am Dienstagabend wurde dann bekannt: Die Fasnetshochburg Rottweil geht einen Sonderweg. Wie die Narrenzunft in einem Schreiben an ihre Mitglieder mitteilt, werden zwei Narrensprünge am Fasnetsmontag und am Fasnetsdienstag stattfinden. Allerdings in einer stark limitierten Form. Statt rund 4.500 Narren werden pro Sprung nur 1.000 Narren zugelassen. Auch Zuschauer müssen sich – anders als sonst – eine Karte für den Sprung kaufen. Statt 15.000 Zuschauern werden nur 4.500 Zuschauer pro Sprung zugelassen, sagt Zunftmeister Christoph Bechtold dem GEA. »Es freut uns, dass wir den Leuten ein bisschen Normalität zurückgeben können«, betont er. Allerdings ernte die Zunft für das Konzept nicht nur Lob.

Zugangsstraßen werden abgesperrt

Die 13 Zugangsstraßen zur Innenstadt werden abgesperrt, Securitys kontrollieren bei Narren wie Zuschauern den 2GPlus-Nachweis. Zuschauer müssen FFP2-Maske tragen, Narren auch, wenn sie die Larve heben. Die Rottweiler Zunft ist zwar für ihre Traditionstreue bekannt – doch diese Regeln scheinen manchen Fasnetsfreunden dann doch zu weit zu gehen, wie man enttäuschten Kommentaren auf Social Media entnehmen kann.

»Uns war bewusst, dass wir dafür nicht nur Lob ernten«, sagt der Zunftmeister. Es sei letztendlich aber eine Abwägung gewesen. »Wir gehen nach wie vor davon aus, dass auch ohne Sprung viele Leute unterwegs sein werden. Und dann war die Frage: Was ist besser? Kontrollierter Narrensprung oder wildes Treiben?« Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat am Mittwoch nochmal betont: »Fastnachtsumzüge werden wir nicht genehmigen.« Bechtold, dessen Zunft ein detailliertes Sicherheits- und ein Hygienekonzept ausgearbeitet hat, geht aber davon aus, dass die von der Stadt Rottweil versprochene Genehmigung nicht gekippt wird. (GEA)