REUTLINGEN. Eines der Unworte dieser Zeit ist »zusammenrücken«. Anderseits soll man während der Pandemie sehr wohl Platz machen, allerdings im Sinne von »aus dem Weg gehen«. Indessen ist aber auch das Zusammenhalten dieser Tage eine gefragte Tugend.
Den Handballern der Reutlinger TSG ist die Quadratur des Kreises geglückt. Sie haben die mit Abstand größte Vatertags-Veranstaltung der Region im zweiten Corona-Jahr nicht gänzlich ausfallen lassen, sondern ein reduziertes Programm auf die Beine respektive Wanderschuhe gestellt. Teamarbeit machte es möglich, dass zumindest in Reutlingen der Vatertag gerettet war.
Mit einem ausgeklügelten Sicherheits-Konzept gelang es den Machern heute Hunderte Naturfreunde auf die altbekannte Strecke zu bringen. Statt geselligem Beisammensein war allerdings vorwiegend fröhliches Spazierengehen angesagt, nach dem Motto: Auf zum Gipfeltreffen an Himmelfahrt. Genauer gesagt zum etwas unterhalb des 602 Meter hohen Georgenbergs gelegenen Außenposten der TSG. Denn nicht alle Wanderer nutzen das Fernsichtwetter, um bei einem Abstecher auf dem Gipfel einmal rundum zu schauen.
An den vormaligen Vulkanschlot erinnerten dann aber lediglich auf dem Grill brutzelnde Rote Würste. Die wurden in zwei Schichten von den rund sechzig eingesetzten Helfern zubereitet – ausschließlich zum Mitnehmen. Das »ToGo«-Angebot wurde von den auf der sieben Kilometer langen Strecke zur Halbzeit pausierenden Gäste dankend angenommen. Die mussten sich mangels Sitzgelegenheiten auf der Ebene großräumig verteilen. Wer wollte konnte bereits am vom Volkspark auf das TSG-Gelände verlegten Startpunkt ein Grill- und Kuchenpaket mit auf den Weg nehmen.
»Wir sind auf tausend Leute eingestellt«, verkündete Mitorganisator Alexander Steuer kurz vor Mittag bei strahlendem Frühlingswetter. Leider trübte ein von Westen heranziehendes Regenband das makellose Feiertagswetter. Wanderprofis waren wohlwissend, dass der frühe Vogel den Wurm fängt, deshalb bereits am Morgen gestartet und pünktlich zur Mittagsessenzeit anzukommen. (GEA)