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Aktuell Archäologie

Geschichten aus Reutlingens Unterwelt

Auf dem Katharinenhofareal finden sich bei Ausgrabungen Gegenstände, die dokumentieren, dass dieses Areal schon im 7. Jahrhundert besiedelt war. Die neuen Wohn- und Geschäftsgebäude sollen Ende 2021 stehen.

Ein Blick in die Geschichte der Achalmstat: Gemauerter Keller eines beim Stadtbrand 1726 zerstörten Hauses.   FOTO: LANDESAMT FÜ
Ein Blick in die Geschichte der Achalmstat: Gemauerter Keller eines beim Stadtbrand 1726 zerstörten Hauses. FOTO: LANDESAMT FÜR DENKMALPFLEGE BADEN-WÜRTTEMBERG.
Ein Blick in die Geschichte der Achalmstat: Gemauerter Keller eines beim Stadtbrand 1726 zerstörten Hauses. FOTO: LANDESAMT FÜR DENKMALPFLEGE BADEN-WÜRTTEMBERG.

REUTLINGEN. Die jetzt abgeschlossenen Ausgrabungen auf dem Katharinenhofareal geben Einblicke in die spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Bebauungsgeschichte Reutlingens zwischen Marktplatz und Tübinger Tor.

Neue Informationen ergaben sich zur Parzellen- und Gebäudestruktur aus der Zeit vor dem Stadtbrand von 1726. Dabei wurden einige bislang nicht bekannte Hausgrundrisse wiederentdeckt. Darüber hinaus konnten große Mengen von Befunden aus der Frühphase der Siedlung Reutlingen erfasst werden. Reste der früh- und hochmittelalterlichen Bebauung wie Grubenhäuser oder Erdkeller dokumentieren, dass dieses Areal schon im 7. Jahrhundert besiedelt war.

 

Gefunden wurden jede Menge Keramikscherben, Schmuck, Kugeln, Knochen von Tieren oder Teile von Heiligenfigürchen. »Das Gesamtbild der Ausgrabungen ist beeindruckend«, sagte Grabungsleiterin Sybil Harding bei einem Vortrag in der Volkshochschule, den der Reutlinger Geschichtsverein organisiert hatte. Die Ausgrabungen böten einen »wunderbaren Einblick in die Geschichte der Stadt. Und dieser Einblick ist wichtiger als die Einzelfunde«, sagte Harding.

 

Nach Abschluss der Arbeiten werden jetzt erneut die Bagger anrücken. Investor, respektive Bauträger ist die Exklusiv Wohnwert GmbH aus Tübingen. Auf drei Grundstücken zwischen Katharinen- und Hofstattstraße soll der »Katharinenhof« entstehen, eine Wohn- und Geschäftsbebauung mit 31 Eigentumswohnungen und einer Ladenfläche im Erdgeschoss von 1 400 Quadratmetern. Auch eine Tiefgarage mit sechzig Stellplätzen ist geplant. Geht alles glatt, könnten die Wohnungen Ende 2021 bezugsfertig sein. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 22 Millionen Euro. (GEA)