»GEA-Leser helfen«: Für ein kleines Festessen

REUTLINGEN. Zum festen Bestandteil der Weihnachtsaktion von »GEA-Leser helfen« zählen seit Jahren die Gutscheine für Menschen mit geringem Einkommen und heftigen Schulden. Sie kommen Familien mit Kindern oder Alleinstehenden zugute, die sich Weihnachten oft anders kaum leisten könnten. 136 Empfänger hat die Schuldnerberatung des Landkreises Reutlingen dieses Jahr dafür ausgewählt.

Alle, die auf der Liste stehen, erhalten in den kommenden Tagen Post von »GEA-Leser helfen«: einen Einkaufsgutschein, der in der Vorweihnachtszeit manches möglich macht, was sonst nicht drin wäre. Aus Dankesschreiben, die den General-Anzeiger hinterher immer wieder erreichen, geht hervor: Einige investieren den Gutschein in Weihnachtsgeschenke für ihre Liebsten, andere in Lebensmittel für ein kleines Festessen, und so mancher kauft sich davon auch einfach ein paar warme Schuhe.

Für eine Frau, die seit Längerem von Grundsicherung lebt, bat eine Beraterin um Hilfe: »In Folge eines Unfalls wurden bei ihr immer wieder Operationen notwendig, zusätzlich musste sie einige Tiefschläge in ihrer Biografie verkraften.« Seit die Gesundheit nicht mehr mitspielt, ist auch an arbeiten nicht mehr zu denken. Entsprechend knapp ist das Geld.

Mit Hilfe der Beratung versucht sie seit einiger Zeit, ihre Finanzen gut zu regeln und bestehende Schulden in Raten abzuzahlen. »GEA-Leser helfen« nahm ihr zwei Positionen davon ab, was für die schwer gebeutelt Frau eine große Erleichterung bedeutete.

Dreckige Wäsche als Belastung

Für einen Mann, der ebenfalls gesundheitlich schwer eingeschränkt ist, bat die Aids-Hilfe um Unterstützung. Er lebt nicht nur mit dem HI-Virus und wird substituiert, sondern hat auch eine schwere psychische Erkrankung. Er ziehe sich deshalb sehr zurück, habe nur wenige Kontakte und gehe eher ungern aus dem Haus, heißt es im Antrag. Zudem ist er nach einer schweren akuten Erkrankung noch kaum wieder körperlich belastbar.

Dass die Waschmaschine überraschend kaputt ging, brachte den Mann in eine ihm sehr unangenehme Lage. Er sei derzeit so wenig belastbar, dass er es nicht schaffe, seine Wäsche im Waschsalon zu waschen, schrieb seine Beraterin.

Aktuell könne er die Maschine seines Nachbarn mitbenutzen, dies sei jedoch kein Dauerzustand. Dank »GEA-Leser helfen« hat er nun wieder eine Möglichkeit, seine Wäsche in der eigenen Wohnung sauber zu bekommen.

Einem anderen Mann half der Verein, seinen neuen Personalausweis zu bezahlen. »Er hat seit über 13 Jahren nicht mehr in den ersten Arbeitsmarkt gefunden«, schreibt ein Mitarbeiter der Deutschen Angestellten-Akademie.

Nach so langer Hartz-IV-Zeit hatte er keine finanziellen Reserven mehr. Selbst die für andere Menschen eher geringen Gebühren samt Kosten für ein Passbild hätte er ohne die Hilfe der GEA-Spender nicht aufbringen können. (GEA)