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Reutlinger Weihnachtszirkus: 9.326 Euro an die Vereine

Es hätte noch mehr sein können, denn einige Plätze blieben leer. Und doch: Das Ergebnis der Sondervorstellung des Reutlinger Weihnachtszirkus war besser als im vergangenen Jahr. Das Geld geht an GEA-Leser helfen und Frühchen Reutlingen.

Sie sehen aus wie arktische Wölfe: Rafaela Hondens Dressurnummer mit ihren zehn weißen Schäferhunden gehört zu den Höhepunkten d
Sie sehen aus wie arktische Wölfe: Rafaela Hondens Dressurnummer mit ihren zehn weißen Schäferhunden gehört zu den Höhepunkten der Show. Foto: Dieter Reisner
Sie sehen aus wie arktische Wölfe: Rafaela Hondens Dressurnummer mit ihren zehn weißen Schäferhunden gehört zu den Höhepunkten der Show.
Foto: Dieter Reisner

REUTLINGEN.. Es war nicht alles perfekt was die Artisten bei der Sondervorstellung des Reutlinger Weihnachtszirkus an Heiligabend boten. Aber es war mindestens unglaublich gut und teilweise spektakulär. 15 Artisten und Artistengruppen boten den 870 Besuchern im nicht ausverkauften Zirkuszelt an der Kreuzeiche ein Feuerwerk an anspruchsvollen Darbietungen, bei denen sie an die Grenze gegangen sind, wie etwa die Gruppe Chepan mit ihrer Russischen Schaukel.

Das Schlussbild der Benefizveranstaltung des Reutlinger Weihnachtszirkus mit allen Beteiligten in der Manege: In der Mitte  Iris
Das Schlussbild der Benefizveranstaltung des Reutlinger Weihnachtszirkus mit allen Beteiligten in der Manege: In der Mitte Iris Goldack (links) vom GEA-Marketing mit Zirkuschef Michael Sperlich sowie Sabine Dörr von Frühchen Reutlingen. Foto: Dieter Reisner
Das Schlussbild der Benefizveranstaltung des Reutlinger Weihnachtszirkus mit allen Beteiligten in der Manege: In der Mitte Iris Goldack (links) vom GEA-Marketing mit Zirkuschef Michael Sperlich sowie Sabine Dörr von Frühchen Reutlingen.
Foto: Dieter Reisner

Die Zuschauer hielten vor dem berühmten dreifachen Salto mortale den Atem an, der sie am Ende der zweistündigen Vorstellung von den Sitzen riss. Der Artist stand ihn und die Zuschauer staunten und tobten vor Freude. Es gibt kaum Schöneres, als den Beginn des Heiligabend, dieses besinnlichen und ruhigen Tages, mit solch' einem unterhaltsamen, witzigen, außergewöhnlichem Spektakel zu begehen. Und dazu noch Gutes zu tun.

Viel Tempo: Valentino Bihorac legt mit Bällen, Keulen oder Ringen viel Geschwindigkeit vor bei seiner Jonglage-Nummer und hat da
Viel Tempo: Valentino Bihorac legt mit Bällen, Keulen oder Ringen viel Geschwindigkeit vor bei seiner Jonglage-Nummer und hat dabei noch eine Auge für den Fotografen. Foto: Dieter Reisner
Viel Tempo: Valentino Bihorac legt mit Bällen, Keulen oder Ringen viel Geschwindigkeit vor bei seiner Jonglage-Nummer und hat dabei noch eine Auge für den Fotografen.
Foto: Dieter Reisner

Denn die Mittagsvorstellung um 11 Uhr ist die Spendenvorstellung, bei der das Eintrittsgeld zum einen Teil an den Hilfsverein des Reutlinger General-Anzeigers, GEA-Leser helfen, sowie in diesem Jahr an Frühchen Reutlingen geht. Der Verein unterstützt seit 28 Jahren die Intensivstation der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin im Klinikum am Steinenberg in Reutlingen in vielfältiger Weise. In diesem Jahr kam bei der Benefizveranstaltung eine Spendensumme von 9.306 Euro zusammen. Somit erhalten beide Vereine jeweils 4.663 Euro.

Damit toppt die Gesamtsumme das Ergebnis aus dem vergangenen Jahr mit 9.032 Euro. Allerdings hätte sie in diesem Jahr noch etwas höher ausfallen können, da es 200 Plätze mehr gab, aber die Nachfrage diesmal nicht ganz so groß war. »Lag es an der Krankheitswelle, die momentan durch das Land schwappt, dass sich doch einige nicht getraut haben?« spekulierte etwa Iris Goldack vom GEA-Marketing, die berichtete, in den vergangenen Jahren seien schon lange im Vorfeld alle Karten verkauft gewesen.

Spektakulär: Die Sprungreifen-Nummer der Truppe Cheban aus Moldawien.
Spektakulär: Die Sprungreifen-Nummer der Truppe Cheban aus Moldawien. Foto: Dieter Reisner, f-drei
Spektakulär: Die Sprungreifen-Nummer der Truppe Cheban aus Moldawien.
Foto: Dieter Reisner, f-drei

Gleichwohl, die Spende kann sich sehen lassen, die Vereine freuen sich. »Mit dem Geld unterstützt unser Verein das ganze Jahr über bedürftige Menschen aus dem Verbreitungsgebiet, die am Rande des Existenzminimums leben oder unverschuldet in Notlagen geraten sind,« erläutert Goldack. Konkret hilft der GEA-Verein dabei etwa mit Zuschüssen für den Kauf von Winterschuhen oder bei der Aufstockung von Leistungen, die Krankenkasse und Pflegeversicherungen nicht bereit sind zu zahlen. Auch Sabine Dörr von Frühchen Reutlingen freute sich über die Summe.

»Damit wird der Verein eine Reanimationspuppe anschaffen, damit die Helfer besser für den Ernstfall trainieren können.« Viel trainieren müssen auch die Artisten, die an Heiligabend ihr bestes gegeben haben. Aber eben nicht immer klappt alles auf Anhieb, selbst bei so hochkarätigen Manegenkünstlern nicht. Aber es gibt ja noch ein Publikum.

Ästhetik pur: Der Handstandakrobat Oleg Izossimov lässt die Zuschauer staunen, auch ohne spektakuläre Sprünge. Mit Eleganz  und
Ästhetik pur: Der Handstandakrobat Oleg Izossimov lässt die Zuschauer staunen, auch ohne spektakuläre Sprünge. Mit Eleganz und Leichtigkeit zeigt er, was ein Körper leisten kann. Foto: Dieter Reisner
Ästhetik pur: Der Handstandakrobat Oleg Izossimov lässt die Zuschauer staunen, auch ohne spektakuläre Sprünge. Mit Eleganz und Leichtigkeit zeigt er, was ein Körper leisten kann.
Foto: Dieter Reisner

Die Reutlinger haben offensichtlich ein Herz für Menschen und ein gutes Gespür für den Moment. Fair waren sie ohnehin. Als Irena Lagroni bei ihrer Fuß-Artistik Nummer eine etwa vier Meter hohe Stange mit einem Korb ganz oben rücklings auf dem Fuß hatte und einen Ball von unten pendelnd von Stufe zu Stufe hoch oben einlochen wollte, klappte das nicht beim ersten Versuch. Da klatschten die Zuschauer aufmunternd und ein bisschen lauter als sonst, laute Rufe waren zu hören, als die Artistin sichtlicht erschrocken war über den Fehlversuch.

Sie probierte es erneut und wieder klappte es nicht, die Stange fiel. Sie gab nicht auf und die Besucher schon gar nicht. Noch lauter klatschen sie, teilweise rhythmisch und feuerten sie an. Der laute und engagierte Zuspruch half. Beim dritten Versuch zappelte der Ball in vier Metern Höhe im Metallkorb, das Publikum war euphorisch. Ein Gänsehautmoment für alle am frühen Heiligabend. Auch für den Ballkünstler Nicolas Lagron, der mit bis zu 12 Bällen gleichzeitig jonglierte. Als zwei fielen, half wieder das Publikum und munterte ihn mit Rufen und lautem Klatschen auf. Kein Problem, sagten sie damit, es sind alles nur Menschen.

Einfach spektakulär: nur der Kopf hält den Körper der Luftakrobatin Olga Moreva, die frei durchs Zirkuszelt zu schweben scheint.
Einfach spektakulär: nur der Kopf hält den Körper der Luftakrobatin Olga Moreva, die frei durchs Zirkuszelt zu schweben scheint. Foto: Dieter Reisner
Einfach spektakulär: nur der Kopf hält den Körper der Luftakrobatin Olga Moreva, die frei durchs Zirkuszelt zu schweben scheint.
Foto: Dieter Reisner

Noch bis zum 7. Januar logiert der Weihnachtszirkus täglich mit zwei Vorstellungen (15 und 19 Uhr) an der Kreuzeiche. Nur am Schlusssonntag, 7. Januar, ändern sich die Zeiten: dann spielen sie um 11 und 15 Uhr. (GEA)

Beim dritten Versuch klappt's: Auch dank der Hilfe des frenetischen und fairen Publikums balanciert die Fußakrobatin Irina Lagro
Beim dritten Versuch klappt's: Auch dank der Hilfe des frenetischen und fairen Publikums balanciert die Fußakrobatin Irina Lagroni den Ball in den Korb in vier Metern Höhe. Foto: Dieter Reisner
Beim dritten Versuch klappt's: Auch dank der Hilfe des frenetischen und fairen Publikums balanciert die Fußakrobatin Irina Lagroni den Ball in den Korb in vier Metern Höhe.
Foto: Dieter Reisner
Der Clown Michael Cadima arbeitet auch im Publikum und sorgte für viele Lacher.
Der Clown Michael Cadima arbeitet auch im Publikum und sorgte für viele Lacher. Foto: Dieter Reisner
Der Clown Michael Cadima arbeitet auch im Publikum und sorgte für viele Lacher.
Foto: Dieter Reisner
So viel Eleganz und Schönheit: beim Trio Beautiful vereinen sich Poesie und Leistung.
So viel Eleganz und Schönheit: beim Trio Beautiful vereinen sich Poesie und Leistung. Foto: Dieter Reisner
So viel Eleganz und Schönheit: beim Trio Beautiful vereinen sich Poesie und Leistung.
Foto: Dieter Reisner