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Aktuell Kulturgut

Gönningen erwacht in voller Blütenpracht

Farbenpracht
Zahlreiche Tulpen in verschiedenen Farben. Foto: Hauke-Christian Dittrich
Zahlreiche Tulpen in verschiedenen Farben.
Foto: Hauke-Christian Dittrich

REUTLINGEN-GÖNNINGEN. Leuchtende Narzissen und farbenfrohe Tulpen erwarten die Besucher der Tulpensonntage am 16. und 24. April. Am kommenden Sonntag ist von 11 bis 18 Uhr unter anderem ein Frühlings- und Künstlermarkt rund um die evangelische Kirche in Gönningen geboten. Im alten Ortskern bereiten über 40 Aussteller mit Kunsthandwerk frühlingshaftes Flair. Für das leibliche Wohl sorgen die örtlichen Vereine. Auch das Samenhandelsmuseum hat geöffnet.

Beginn des Festes ist um 10 Uhr mit einem ökumenischen Tulpen-Gottesdienstes in der Peter und Paul Kirche. Um 11.15 Uhr folgt die feierliche Eröffnung am Brunnen beim Friedhofsparkplatz mit Grußworten von Bezirksbürgermeisterin Christel Pahl, Oberbürgermeister Thomas Keck und dem Vereinsvorsitzenden Heinz Gerstlauer. Für die musikalische Umrahmung sorgt der Posaunenchor. Von 13 bis 15 Uhr gibt es ein Kinderprogramm mit dem Kindertheater Rote Nase, Kinderschminken, Karussell und dem NABU-Biosphärenmobil. Am zweiten Tulpensonntag, 23. April, kann von 11 bis 17 Uhr Fetzers Probefeld in der Lichtensteinstraße 74 besucht werden. Dort gibt es eine Vielfalt an Frühlingsblühern, Musik von »Manne & Danne« und Bewirtung. Das Ladengeschäft ist aufgrund des verkaufsoffenen Sonntags geöffnet, ebenso das Samenhandelsmuseum. Von 12 bis 17 Uhr ist für Kinder folgendes Programm geboten: Florales Kinderschminken, Hüpfburg, Samentüten selbst gestalten, abfüllen und präsentieren, einen Keimsprossengarten bemalen, aussäen und genießen. Die Parkplätze in Gönningen sind sehr begrenzt. Daher sind die Besucher gebeten, mit öffentlichen Nahverkehrsmitteln anzureisen. Auch an anderen Tagen bis Anfang Mai kann im traditionsreichen Samenhändlerdorf die Vielfalt an Tulpen, Narzissen & Co. erlebt werden.

Blumenzwiebel-Lehrgarten

Auf dem historischen Friedhof blühen seit Jahrhunderten die Gräber im Frühling in den buntesten Farben. Gegenüber dem Friedhof vermittelt ein kleiner, mit viel Liebe zum Detail gestalteter Blumenzwiebel-Lehrgarten einen Eindruck davon, welche Tulpensorten für eine Beet- oder Grabbepflanzung besonders geeignet sind. Auf dem Schnittblumenfeld beim hinteren Ausgang des Friedhofs können Frühlingssträuße geschnitten werden. Die Einnahmen werden zugunsten von wohltätigen Zwecken gespendet.

HISTORIE

Wie Gönningen für die Tulpenblüte bekannt wurde

Überregional bekannt geworden ist Gönningen Mitte des 19. Jahrhunderts durch den Samenhandel. Knapp die Hälfte der Einwohnerschaft war damals in ganz Europa und sogar in Amerika unterwegs, um Blumen- und Gemüsesamen sowie Blumenzwiebeln zu verkaufen. Auch zu Hause wollte man zeigen, dass man die neuesten und schönsten Sorten im Programm hat. Bald entwickelte sich in den Gönninger Gärten und vor allem auf den Gräbern der Angehörigen ein wahrer Wettstreit um die schönste Blumenpracht. Vor allem die damals sehr wertvollen Tulpen wurden auf dem Friedhof gepflanzt, sodass jedes Jahr im Frühling die prächtigsten Blumen miteinander wetteiferten. Diese Blütenpracht sprach sich schnell herum, und schon bald kamen im Frühjahr Sonderzüge mit Wochenendausflüglern aus dem ganzen Land ins Dorf. Sogar die württembergische Königin Charlotte war ab 1912 mehrmals zu Besuch. (eg)

Wer sich am ausgeschilderten Tulpenweg entlang orientiert, gelangt zu Fetzers Probefeld. Hier finden sich auf einer Fläche von über 20 Ar Deutschlands größte Vielfalt an Frühlingsblühern. Mehr als 500 verschiedene Sorten warten darauf, entdeckt zu werden. (eg)

 

www.tulpenbluete.de