PFULLINGEN. Die Arbeiten an der Stuhlsteige zwischen Pfullingen und Genkingen sind beendet. Der Verkehr kann wieder laufen – seit Freitag sind die letzten Teile der Umleitungsbeschilderung vollends entfernt. Die Steige musste Anfang November wegen Felssicherungsarbeiten für mehrere Wochen voll gesperrt werden. Dieses Zeitfenster nutzte das Team des Pfullinger Forstreviers, um an den steilen Hängen Bäume zu fällen. Das teilte nun die Stadt Pfullingen mit.
»Wir haben uns an den Anlass der Felssicherungsmaßnahmen drangehängt und unsere Fläche dort durchforstet«, berichtet Revierleiter Bernd Mair. Effektiv und zügig sind er und seine Kollegen dabei vorgegangen – und in sechs Wochen auch tatsächlich fertig geworden. 2.500 Festmeter Holz stehen am Ende als Ergebnis. »Das ist extrem viel«, betont Mair, insbesondere angesichts der Topografie an der Steige: »Das ganze Holz kommt aus den Steillagen, durch die die Straße dort führt.« Solche Arbeiten ließen sich nur unter Vollsperrung durchführen, erklärt der Förster. Man bedenke die Gefahr, sollten sich Steine oder andere Teile lösen und den Hang hinabstürzen.
Vier Maschinen, zehn Arbeiter
Vier Maschinen und zehn Arbeiter sind dafür in den letzten anderthalb Monaten sechs Tage pro Woche im Hang gewesen. Sie haben die Bäume gefällt und das Holz soweit abtransportiert, dass die Straße wieder befahren werden kann. Für die übrigen Arbeiten, wie etwa das Sortieren, sei keine Sperrung mehr nötig, erklärt Mair.
Ein Teil des geschlagenen Holzes wurde direkt zu Hackschnitzeln verarbeitet. Davon hat sich auch Bürgermeister Stefan Wörner vor Ort überzeugen können, als er vor einigen Tagen von Mair durch die »Forstbaustelle« geführt wurde. Der Bürgermeister lobte die Arbeit der Kollegen des städtischen Forsthofes und aller Beteiligten. »Dafür, dass Sie die umfangreichen Arbeiten mit viel Einsatz an sechs Tagen in der Woche während der Sperrzeit erledigten, sind wir Ihnen allen zu Dank verpflichtet. Somit konnte eine weitere Sperrung der Steige vermieden werden. Besonders froh bin ich darüber, dass die Arbeiten unfallfrei zu Ende gebracht werden konnten.«
Unnötige Schwierigkeiten
Mair und seine Kollegen sehen sich bei ihrer Arbeit bedauerlicherweise auch mit so mancher unnötigen Schwierigkeit konfrontiert, berichtet der Revierleiter. Besonders ärgern ihn die uneinsichtigen Mitbürger, die trotz aller Warnhinweise und teilweise auch entgegen Hindernisse auf der Fahrbahn die Sperrung ignoriert hätten und in die Steige eingefahren seien – potentiell lebensgefährliche Aktionen, wie der Förster deutlich macht. »Das ist psychisch eine Riesenbelastung für uns.«
Für die nächsten Jahre wird es an der Stuhlsteige forsttechnisch nun zunächst wieder ruhiger. Etwa sieben, acht Jahre betrage das Intervall für die Bewirtschaftung dieser steilen Hänge, erklärt Mair. Da in den letzten Jahren andere Steigen Vorrang gehabt hätten, mussten die Arbeiten an der Stuhlsteige warten. »In fünf bis sechs Jahren werden wir wieder an die Stuhlsteige denken müssen «, prognostiziert der Revierleiter. (GEA)