PFULLINGEN. Die Neue Mitte wird gut angenommen, das könne man zwei Jahre nach der Fertigstellung, sagen. Bürgermeister Stefan Wörner lobte die Aufenthaltsqualität und den Reigen der Veranstaltungen auf dem Pfullinger Marktplatz. Die Attraktivität der Innenstadt soll aber noch gesteigert werden, dazu wird sie weiter möbliert. Das hatte die Stadt bisher bewusst zurückgestellt, um erst einmal Erfahrungen zu sammeln, was denn wo am besten angenommen wird.
Die große Überraschung dabei: Die 20 roten und blauen Stühle, die die Stadt für den Marktplatz angeschafft hat, werden nicht nur gern genutzt, fast alle sind auch noch da. Nur einer ist »abhandengekommen«, bilanzierte erfreut Timo Kühnel, Leiter des Fachbereichs für Stadtplanung und Baurecht. Er stellte dem Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung die weiteren Pläne vor, darunter auch die Anschaffung weiterer Stühle für den Marktplatz. Zuvor hatte er den Räten aber deutlich gemacht, wie eingeschränkt die Gestaltungsmöglichkeiten auf dem Marktplatz sind.
Keine weiteren Bäume möglich
Der Platz wird schlichtweg gebraucht, zum einen für die Stände an den beiden Markttagen, zum anderen für Feste. Kühnel hatte aber nicht nur Pläne vom Platz und dessen Nutzung, sondern auch einen vom Untergrund dabei. Der zeigt, welches dichtes Geflecht dort Kanäle und Versorgungsleitungen aller Art bilden. »Das Pflanzen von mehr Bäumen ist nicht möglich«, sagte er. Hintergrund für diese Erklärung: Wenn Kritik an der Sanierung laut wurde, dann vermissten die Bürger vor allem Schatten auf dem Platz. Den sollen probeweise mobile Schirme spenden, die an den Sitzstufen auf der Spielseite der Martinskirche aufgestellt werden. Allerdings ist noch nicht klar, wer sich um diese kümmern soll. Außerdem werden weitere Pflanzkübel aufgestellt und auch die Pflanzflächen mit bunt blühenden Blumen ertüchtigt.
Mit mehr Grün soll auch der Passy-Platz auf Vordermann gebracht werden, bevor im kommenden Jahr das 40-jährige Bestehen der Partnerschaft mit Passy gefeiert wird. Die große Aufenthaltsqualität des Platzes, so Bürgermeister Wörner, werde durch die Gestaltung bisher nicht deutlich. Wörner hat auch die Hoffnung nicht aufgegeben, dass sich für das leerstehende DEZ noch eine Belegung finden lässt.
Anke Burgemeister (GAL) konnte mit den Plänen Kühnels gut mitgehen: »Wir sind auf dem richtigen Weg.« Der Fachbereichsleiter hatte zuvor schon deutlich gemacht, dass auch Laiblins- und Lindenplatz in den kommenden Jahren aufgehübscht werden – mit einem aufeinander abgestimmten Mobiliar – und damit attraktiver und ansprechender werden sollen.
Sind große Sonnensegel die Lösung?
Dabei sollte man, so Ute Jestädt (UWV), nicht vergessen, dass junge Kinder auf dem Passy-Platz gerne Fußballspielen. Wörner griff sogleich die Anregung auf, die Bücherei könne ja künftig einen Softball zum Ausleihen vorhalten. Walter Fromm (SPD) räumte ein, kein großer Fan der Pflanzkübel zu sein. »Die machen nur G'schäft«, erklärte er. Und er forderte beim Thema Schattenspender groß zu denken, und große Sonnensegel zwischen Masten zu installieren: »Wer soll denn unter den paar geplanten Schirmen stehen?« UWV-Rat Stephan Wörner konnte den Gedanken nachvollziehen, verwies aber auf die hohen Kosten für die Sonnensegel und auf die angespannte Finanzlage.
Angesichts der steigenden Zahl von Hitzetagen forderte Traude Koch (GAL), in Zukunft über das Übliche hinaus zu denken: Eine Sprühnebelanlage – wie in anderen Städten schon installiert – könne helfen, aber auch, Pflanzen so auszuwählen und aufzustellen, dass sie ein Dach bilden. Das jetzt vorgelegte Konzept findet sie gleichwohl gut, so wie auch Gerd Mollenkopf (CDU). Der fragte sich aber, wer denn die Sonnenschirme auf- und zumacht. »Die bleiben auf«, entgegnete Thomas Mürdter (SPD). Das sei kein Problem. Letztlich sprach sich das Gremium geschlossen für Kühnels Plan aus. Rund 49.000 Euro wird die Stadt für dessen Umsetzung in die Hand nehmen, wovon rund 26.000 Euro in den Marktplatz investiert werden. (GEA)