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Einige Stimmzettel fehlten oder kamen doppelt bei Reutlinger Wählern an

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Foto: Michael Kappeler
Foto: Michael Kappeler

REUTLINGEN. An rund 88 000 Wahlberechtigte hatte die Stadt Reutlingen im Vorfeld nicht nur die Wahlbenachrichtigungen, sondern seprat auch die Stimmzettel für die Gemeinderats-, Kreistags- und Ortschaftsratswahlen verschickt – eine logistische Mammutaufgabe, bei der es, wie zwei GEA-Leser beklagten, auch zu Pannen kam. Beide erhielten nebst Ehepartner zwar neun Stimmzettel für die Gemeinderatswahl, aber keine für die Grünen und Unabhängigen sowie die AfD, dafür aber jeweils zwei für die FWV und das Bündnis Vielfalt.

»Dabei handelt es sich um Einzelfälle, die bedauerlich, aber bei aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen sind«, erklärt Hauptamtsleiter Hartmut Queisser auf Nachfrage. Die Stadt reagiere nicht erst dann, wenn etwas passiert, sondern versuche schon im Vorfeld auch in Gesprächen mit den beauftragten Dienstleistern wie Zusteller und Druckerei, Fehlerquellen weitgehend auszuschließen.

Nur 0,2 Promille

Außerdem seien allen Stimmzetteln Merkblätter beigelegt worden, denen zu entnehmen war, welche Stimmzettel die Sendung enthalten sollte – einschließlich des Hinweises »Bitte überprüfen Sie die Vollständigkeit!« Bei der Stadt selbst habe es fünfzehn »Problemanzeigen« gegeben, berichtet Hartmut Queisser, das seien bei 88 000 Wahlberechtigten gerade einmal 0,2 Promille.

Beklagt wurde demnach auch, dass Briefwähler die Stimmzettel doppelt erhalten hätten. Per regulärer Zustellung – verteilt über mehrere Wochen – und ein zweites Mal mit den Briefwahlunterlagen. Die generelle Zustellung begründet der Hauptamtsleiter mit der »komplexen Wahl« – man wolle den Wählern die Möglichkeit geben, die Stimmzettel zu Hause in Ruhe ausfüllen zu können.

Bei 15 000 Briefwahlanträgen wäre es umständlich und unwirtschaftlich, so Queisser, in jedem Fall zu überprüfen, ob die reguläre Zustellung schon erfolgt ist oder nicht. »Dafür könnte ich gerade noch einmal zwei Leute einstellen.« Außerdem würde so ein Abgleich eine »weitere Fehlerquelle« bedeuten. (rh)