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Aktuell Hochwasser

DLRG hilft mit Kräften aus Tübingen und Reutlingen in Bayern

Die DLRG Baden-Württemberg war mit Kräften aus Reutlingen und Tübingen in Bayern im Einsatz

DLRG-Kräfte aus der Region waren im bayerischen Hochwassergebiet im Einsatz, unter anderem am Fluss Paar, wo ein Dammbruch verhi
DLRG-Kräfte aus der Region waren im bayerischen Hochwassergebiet im Einsatz, unter anderem am Fluss Paar, wo ein Dammbruch verhindert werden musste. Foto: Privat
DLRG-Kräfte aus der Region waren im bayerischen Hochwassergebiet im Einsatz, unter anderem am Fluss Paar, wo ein Dammbruch verhindert werden musste.
Foto: Privat

REUTLINGEN/TÜBINGEN. Zum Hilfseinsatz in den bayerischen Hochwassergebieten war der 7. Wasserrettungszug des Landes Baden-Württemberg mit insgesamt 23 Einsatzkräften der DLRG-Ortsgruppen aus Reutlingen, Tübingen, Ulm und Langenau am Sonntag, 2. Juni, ausgerückt, am Mittwoch, 5. Juni, kehrten sie zurück. Das geht aus einer Mitteilung des DLRG-Bezirks Reutlingen hervor.

Der erste Einsatzauftrag erreichte die DLRG aus der Region gegen 22.30 Uhr aus Baar-Ebenhausen im Landkreis Pfaffenhofen. Zusammen mit einem bayerischen Wasserrettungszug und der Bundeswehr wurden dort nach einem Dammbruch Einwohner evakuiert. Das Wasser war innerhalb kurzer Zeit so weit gestiegen, dass die einzelnen Häuser nur noch zu Fuß und in der persönlichen Schutzausrüstung für Fließgewässer erreicht werden konnten.

Nach erfolgreicher Evakuierung lösten die DLRG-Kräfte aus Baden-Württemberg die Kameraden aus Bayern final ab und übernahmen die Nachtwache vor Ort.

Am frühen Morgen wurden sie zusammen mit fünf Krankenwagen der Bundeswehr in Richtung Vohburg an der Donau verlegt, dort drohten Dämme zu brechen und weitere Ortsteile zu überfluten.

Kraftwerk vor Flutung geschützt

Einer von acht Einsatzkräften aus dem Raum Reutlingen und Tübingen war DLRG-Zugtruppenführer Roland Adam. Auf Nachfrage des GEA berichtet er, dass die Einsatzgruppe unter anderem dabei geholfen hat, ein Kraftwerk in Irsching und eine Raffinerie von Bayernoil vor Überflutung zu schützen. Tauchpumpen seien in überfluteten Polder am Fluss Paar eingesetzt worden, um dort einen Dammbruch zu verhindern.

In Vohburg blieben die Rettungskräfte im örtlichen Sportheim am Montag und Dienstag in Bereitstellung. Gemeinsam mit der Bundeswehr wurden von dort aus verschiedene Einsatzaufträge abgearbeitet. »Diese Zusammenarbeit mit der Bundeswehr hat sehr gut funktioniert«, erklärt Adam. Die Unimogs der Truppe seinen »eine wertvolle technische Komponente für die Evakuierung« gewesen, führt er aus. Erst in der Nacht zu Mittwoch konnte der Wasserrettungszug 7 dann die Heimreise antreten.

An die »Wertschätzung und Dankbarkeit der Anwohner« erinnert sich Adam gern, dass sei für die beteiligten Einsatzkräfte sehr motivierend gewesen. »Wir hatten mehrfach Besuch von Bürgerinnen und Bürgern aus den Orten, die uns selbst gebackenen Kuchen oder süße Stückle gebracht haben«, sagt er.

Ein ganzes Dorf im Einsatz

Eingesetzt wurde der Zug seinen Angaben zufolge auch für Erkundungen rund um den Ort Westenhausen, »für den Fall einer Evakuierung bei Nacht«. Besonders beeindruckend sei dabei gewesen, wie dort das ganze Dorf damit beschäftigt war, einen Damm zu bauen. »Das war einfach gigantisch«, schildert Adam, »da gab es im ganzen Dorf keinen Schlepper, der nicht mit Sandsäcken unterwegs gewesen wäre, und überall waren Bewohner dabei, Sandsäcke zu füllen.« Er habe große Hochachtung vor diesem »Wahnsinns-Zusammenhalt in der Bevölkerung«.

Kollegen in Alarmbereitschaft

Während die acht Kräfte der Wasserrettungsgruppe Neckar-Alb in Bayern im Einsatz waren, wurden die zurückgeblieben DLRG-Kräfte in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt, um bei der angespannten Wetterlage in der Region schnell ausrücken zu können. Die DLRG-Einsatzkräfte danken allen Familienangehörigen und Arbeitgebern, die in diesen Tagen auf sie verzichten mussten, heißt es in der Mitteilung. Ein DLRG-Wasserrettungszug besteht aus einer Führungsgruppe, einer Bootsgruppe, einer Strömungsrettergruppe und einer Tauchergruppe. Der 7. Zug wird aktuell von Einsatzkräften aus den Stadt- und Landkreisen Reutlingen, Tübingen, Ulm, und dem Alb-Donau-Kreis besetzt. (eg/ps)