REUTLINGEN. Dauerregen, teils sintflutartig, bis nachmittags ließ gestern Echaz und Neckar anschwellen – doch alles blieb im grünen Bereich. Mit Blick auf die Großwetterlage hatte sich die Feuerwehr schon Ende der Woche und insbesondere in der Nacht auf Dienstag auf Schlimmeres vorbereitet: 50 bis 100 Liter Niederschlag pro Quadratmeter waren vorhergesagt worden, es blieb bei etwa 30 Litern. »Gottseidank«, sagt Michael Reitter, Sprecher der Reutlinger Feuerwehr.
Die Sandsäcke sind gefüllt, die Absprachen mit der Stadtentwässerung (SER) und den Technischen Betriebsdiensten gelaufen. »Wenn etwas käme, könnten wir sofort alles hochfahren«, sagt Reitter. Was gestern noch nicht notwendig war. Die Echaz stieg konstant, der Neckar schon etwas steiler an: Er erreichte die Zwei-Meter-Marke. »Das ist unkritisch«, so Michael Reitter. Für die Nacht auf Mittwoch waren drei Meter prognostiziert, bei 3,30 Metern ist der Grenzwert für die Meldepflicht, also die Information der Anrainer, erreicht.
Die Feuerwehr hat die Großwetterlage und die Flusspegel rund um die Uhr im Blick, bezieht außerdem wichtige Informationen aus dem Hochwassermonitoring der SER. »Wir beobachten an vielen Stellen«, so der Feuerwehr-Sprecher. Die Böden seien durch die Unwetter und den vielen Regen gesättigt, es könne durchaus passieren, dass »das Oberflächenwasser nicht mehr abfließt und sich seinen Weg sucht«. Noch sei die Lage entspannt. Sollte allerdings ein Gewitter mit heftigem Platzregen dazu kommen, könnte sich das schnell ändern.
Abwarten und weiter beobachten heißt auch für die kommenden, laut Wetterbericht dauerhaft regnerischen Tage die Feuerwehr-Devise. Die Prognosen sind düster, am Donnerstag soll es wieder heftig schütten. »Aber das«, sagt Michael Reitter zu den Vorhersagen, »ist mit Vorsicht zu genießen.« (GEA)