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Aktuell Arbeitsmarkt

Arbeitslosigkeit bleibt auf hohem Niveau

Anstieg der Arbeitslosenquote auf 4,2 Prozent. Immer mehr Jugendliche ohne Job

Logo der Agentur für Arbeit
Das Logo der Bundesagentur für Arbeit. Foto: Felix Kästle/dpa/Archivbild
Das Logo der Bundesagentur für Arbeit. Foto: Felix Kästle/dpa/Archivbild

REUTLINGEN/TÜBINGEN. Auch im Juli ist noch keine spürbare Entspannung auf dem Arbeitsmarkt festzustellen. 12 235 Frauen und Männer waren von Arbeitslosigkeit betroffen. Die Quote für den Bezirk der Agentur für Arbeit Reutlingen und der Jobcenter der Landkreise Reutlingen und Tübingen stieg auf 4,2 Prozent. Seit Juni sind 156 Menschen zusätzlich arbeitslos.

Der Vergleich der Arbeitslosenzahl mit dem Vorjahreswert zeigt das Ausmaß des Anstiegs: Er beträgt 43,4 Prozent. Die Jugendarbeitslosigkeit erhöhte sich ebenfalls. Die Quote der Jüngeren zwischen 15 und unter 25 Jahren lag bei 3,8 Prozent.

Wilhelm Schreyeck, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Reutlingen, kommentiert: »Bei den Jugendlichen müssen wir mit einem weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit rechnen. Einige haben sich sicherlich wegen verschobener Prüfungstermine noch nicht arbeitslos gemeldet, werden dies aber noch tun.«

Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit in den Sommermonaten sei grundsätzlich nicht ungewöhnlich. Vielen jungen Menschen erschwere jedoch die Pandemie den Start ins Berufsleben. »Die Jugendarbeitslosigkeit in den Landkreisen Reutlingen und Tübingen ist deshalb deutlich angestiegen.« Die betroffenen jungen Menschen hätten ganz unterschiedliche Startpositionen. Einige seien nach abgeschlossener Ausbildung auf der Suche nach einem Erstansatz zum Beispiel in der Industriemechanik, im Handel, Lager oder auch im kaufmännischen Bereich. Andere hätten keinen Berufsabschluss und arbeiten noch daran, ihre Deutschkenntnisse auszubauen und suchten eine Arbeit im Helferbereich. »Sie alle sind die Generation Zukunft, die eine Chance braucht, sich zu beweisen, Erfahrungen zu sammeln und sich weiterzuentwickeln – für einen guten Start in ihr Erwachsenenleben.«

Der Bestand an Arbeitsstellen ist weiter rückläufig. 2 143 Stellen standen dem Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur zur Vermittlung zur Verfügung, im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang um 46,7 Prozent. Bei den neu hinzugekommenen Stellen ist ein leichter Anstieg feststellbar. 111 Jobangebote meldeten die örtlichen Betriebe und Verwaltungen. Das Niveau des Vorjahres ist jedoch noch lange nicht erreicht – es lag um 36 Prozent höher. Im Landkreis Reutlingen waren im Juli 7 638 Menschen (plus 45,7 Prozent gegenüber Vorjahr) arbeitslos gemeldet, davon 3 899 (plus 60,8 Prozent) bei der Agentur für Arbeit und 3 739 (plus 32,7 Prozent) beim Jobcenter Landkreis Reutlingen. Im Kreis Tübingen waren 4 597 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen (plus 39,6 Prozent). Davon wurden 2 525 von der Arbeitsagentur betreut (plus 59,3 Prozent) und 2 072 (plus 21,2 Prozent) vom Jobcenter Landkreis Tübingen.

Die Arbeitslosenquote für den Gesamtbezirk der Agentur für Arbeit Reutlingen stieg im Juli auf 4,2 Prozent (Vorjahr 3,0 Prozent) – im Kreis Reutlingen auf 4,6 Prozent (3,2), im Landkreis Tübingen auf 3,6 Prozent (2,6). (aa)