REUTLINGEN. Überdurchschnittlich viele Menschen aus dem Landkreis Reutlingen sind verheiratet. Das geht aus einer Erhebung des Statistischen Landesamtes in Baden-Württemberg hervor. Demnach sind von den 239.835 erwachsenen Einwohnern des Kreises 54 Prozent »unter der Haube«. Für ganz Baden-Württemberg liegt der Wert bei 52 Prozent. Der Landkreis Tübingen (193.023 erwachsene Einwohner) liegt mit 48 Prozent unter dem Landes-Durchschnitt. Den höchsten Anteil Verheirateter gibt es mit jeweils 57 Prozent im Enz- und im Alb-Donau-Kreis. Den geringsten Wert weist Heidelberg mit 36 Prozent auf.
Im Südwesten sind insgesamt deutlich weniger Menschen verheiratet als noch im Jahr 1980. Damals waren das noch 63 Prozent der erwachsenen Baden-Württemberger. Ursächlich für diesen Rückgang ist nach Angaben des Statistischen Landesamtes vor allem, dass das Heiratsalter in den letzten Jahrzehnten stetig angestiegen ist und dass in den vergangenen Jahrzehnten auch seltener geheiratet wurde. So waren Ende 2022 nur gut 40 Prozent der 30- bis unter 35-Jährigen verheiratet, 1980 lag dieser Anteil noch bei 75 Prozent.
Anzahl an Scheidungen verdoppelt
Darüber hinaus ist der sinkende Anteil Verheirateter auch auf eine in den letzten Jahrzehnten gestiegene Scheidungshäufigkeit zurückzuführen. Dies hat dazu geführt, dass sich der Anteil der Geschiedenen an der erwachsenen Bevölkerung in Baden-Württemberg von etwas mehr als drei Prozent im Jahr 1980 auf zuletzt gut acht Prozent mehr als verdoppelt hat. Auch hierbei liegt der Kreis Reutlingen mit einem Anteil von neun Prozent über dem Durchschnitt. Im Kreis Tübingen sind mit sieben Prozent unterdurchschnittlich viele Menschen geschieden. Den höchsten Anteil Geschiedener mit jeweils zehn Prozent gibt es in Baden-Baden und Pforzheim. (GEA/pm)