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Ökologisches Bauen in Reutlingen wichtig

Der Arbeitskreis Reutlinger Naturschützer hat die Gemeinderats-fraktionen zu Umweltthemen befragt: Beim Flächenverbrauch »vorsichtig geworden«

Wohnungsbau
Zwei Arbeiter auf einer Baustelle. Foto: Roland Holschneider
Zwei Arbeiter auf einer Baustelle. Foto: Roland Holschneider

REUTLINGEN. Der Arbeitskreis Reutlingen im Landesnaturschutzverband Baden-Württemberg, ein Zusammenschluss der Reutlinger Umweltverbände unter einem Dach, hat Anfang Mai einen Fragenkatalog zu Umweltthemen an alle Gemeinderatsfraktionen geschickt. Nach Eingang der Antworten haben die Umweltschützer nach eigenem Bekunden eifrig Vergleiche gezogen und folgendes Fazit zusammengestellt:

Alle Fraktionen seien bereit, mehr Geld für Grünpflege sowie naturnahe Grünanlagen und Gewässer auszugeben. Ein eigenständiges Grünflächen- und Umweltamt, Wunsch der Umweltverbände, wollen zwar Grüne, FWV, WiR, FDP und Linke Liste, nicht jedoch CDU und SPD. Auch einer von den Naturschützern lang ersehnten Baumschutzsatzung stimmen CDU, FWV und FDP aus verschiedenen Gründen nicht zu.

Dem Verlust an Grünflächen in der Stadt durch dichtere Bebauung wollen die Parteien auf unterschiedliche Weise entgegenwirken. SPD, Grüne und Linke Liste fordern verbindliche Leitlinien; CDU und FDP befürworten Einzelentscheidungen. Eine Pflanzbindung bei Neubauten will die Linke, um Steinvorgärten zu verhindern. Das heißeste Eisen aus Sicht des Arbeitskreises ist der »Flächenverbrauch«: »Hier sind die meisten Parteien vorsichtig geworden«, heißt es in der Zusammenfassung: Flächensparende Lösungen in Gewerbegebieten werden gerne angeboten, aber das Thema Flächen-Ersparnis bei Ein- und Zweifamilienhäusern wird überhaupt nicht angesprochen. Nur die Linken stellen sich kategorisch gegen Flächenverbrauch auf ökologisch wertvollen Flächen und erwähnen den demografischen Wandel, der in den nächsten Jahren automatisch viele Einfamilienhäuser auf den Markt bringen wird. Alle hingegen seien sich einig, dass ökologisches Bauen wichtig ist. Der WiR-Fraktion attestiert der Arbeitskreis hier »großen Sachverstand«, die Linke Liste wolle Baugenehmigungen von der Einhaltung ökologischer Kriterien abhängig machen.

Zum Punkt Abwasserreinigung würden SPD, WiR, Linke Liste und Grüne laut dem Arbeitskreis die vierte Reinigungsstufe in Reutlinger Kläranlagen sofort einbauen. CDU, FDP und FWV sehen aber noch Klärungsbedarf bei der Technik und äußern Bedenken wegen der Höhe der Investitionskosten. Eine Zusammenfassung der Positionen und die Original-Antworten zum Herunterladen sind im Internet zu finden. (GEA)

 

www.bund-reutlingen.de

www.nabu-reutlingen.de