REUTLINGEN. Die Übernahme der im Handel mit technischen Produkten tätigen Reutlinger Reiff-Gruppe durch den niederländischen Industriespezialisten Eriks ist perfekt. Dies teilte die Wirtschaftskanzlei Görg (Stuttgart) mit, die die Reiff Technische Produkte GmbH (Reutlingen) in ihrem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung begleitet hatte. Im Zuge eines strukturierten Investorenprozesses sei der Geschäftsbetrieb der Reiff Technische Produkte sowie der Tochterfirma Kremer GmbH (Wächtersbach/Hessen) auf die Eriks-Gruppe übertragen worden. Wie Eriks mitteilte, firmiert die bisherige Reiff Technische Produkte GmbH nun unter Eriks Deutschland GmbH (Sitz: Halle/Westfalen) und die Kremer GmbH unter Kremer Technology GmbH (Wächtersbach) als Gesellschaft der Eriks-Gruppe.
Sämtliche aufschiebenden Bedingungen für den Vollzug der Transaktion seien nun erfüllt. Die Übernahme sichere die langfristige Fortführung des operativen Geschäfts unter einem strategisch passenden neuen Eigentümer unter Erhalt eines Großteils der Arbeitsplätze. Eriks führe den übernommenen Geschäftsbetrieb unter Wahrung der bestehenden Kunden- und Lieferantenbeziehungen fort.
Fachwissen aus Reutlingen
Wie berichtet, sollen 160 der 585 Arbeitsplätze bei der Reiff-Gruppe wegfallen, davon 90 von 415 in Reutlingen, und die weiteren an den Standorten Offenburg, Leipzig und Chemnitz, die geschlossen werden. Den vom Personalabbau Betroffenen wurde angeboten, für bis zu zehn Monate in die Transfergesellschaft Mypegasus zu wechseln.
In der Mitteilung von Eriks heißt es, dass Reiff starkes Fachwissen, einen soliden Ruf und erhebliche Umsätze in das Eriks-Geschäft einbringe. Es seien etwa 250 Reiff-Beschäftigte in Deutschland von Eriks übernommen worden, teilte der zuständige Eriks-Manager Hans-Peter Mischke dem GEA mit. Die 1910 gegründete Reiff-Gruppe stand bislang für 13 Standorte in Deutschland, Luxemburg, Belgien und China. Sie erzielte 2024 einen Umsatz von 148 Millionen Euro. (GEA)

