ENGSTINGEN. Das hohe Temperaturniveau des Früh- und Hochsommers hat sich auch im Spätsommer nahtlos fortgesetzt. Wie Roland Hummel von der privaten Klimastation Engstingen berichtet, hatte der letzte meteorologische Sommermonat erneut ein deutliches Wärmeplus und war auf der Mittleren Alb nach 2003 der zweitwärmste August seit über 100 Jahren. Eine richtige Hitzewelle trat in der ersten Dekade auf mit Temperaturen bis zu 32 Grad Celsius. Ab und zu wurde das sonnige Badewetter durch einige nachmittägliche Regenschauer und Gewitter unterbrochen.
Altweibersommer in Sicht
Viele Sommertage mit Temperaturen über 25 Grad gab es dann in der mittleren August-Dekade, Gewitter traten nur ganz vereinzelt auf. Das große Regendefizit konnte daher bei Weitem nicht ausgeglichen werden, die Karstlandschaft war weiterhin richtig ausgetrocknet.
Ab dem 24. August war die große Hitze dann vorbei, am 25. wurden nachmittags nur noch zwölf Grad gemessen. In der Nacht auf den 26. August gab es im Engstinger Talkessel knapp über dem Erdboden kalte 0,6 Grad Celsius. Die ersten Anzeichen des Herbstes zeigten sich auch in der Natur mit dem Beginn der Herbstzeitlosenblüte. Am Monatswechsel war es zudem trüb und regnerisch. In den Prognosekarten waren jedoch die Anzeichen eines bevorstehenden Altweibersommers zu erkennen. Mit einer mittleren Temperatur von 18,4 Grad war der August 2018 um 3,3 Grad wärmer als normal. Nur im August 2003 war es in den letzten 100 Jahren auf der Mittleren Alb noch etwas wärmer (19,6 Grad).
In diesem Jahr konnten sechs heiße Tage verzeichnet werden, 2003 waren es im August immerhin elf Tage mit Werten über 30 Grad. Die Spätsommersonne schien 246,3 Stunden lang (normal 204 Stunden), dagegen setzte sich die Trockenheit der vergangenen Monate mit nur 66,3 Millimeter Niederschlag (63 Prozent des Durchschnittswerts) weiter fort.
Nur halb so viel Regen wie sonst
Insgesamt brachte der Sommer 2018 in den Monaten Juni, Juli und August eine Durchschnittstemperatur von 17,8 Grad (3 Grad mehr als das langjährige Mittel). Damit war es der zweitwärmste Sommer seit über 100 Jahren auf der Mittleren Alb (2003: 18,6 Grad). Die Sonne schien 779 Stunden (normal 628), damit war’s der sonnigster Sommer seit 15 Jahren. Niederschlag fiel 149 Millimeter (normal 329). Ähnlich trockene Sommer gab es auf der Mittleren Alb auch in den Jahren 1923, 1949, 1952, 1964 und 1983. (hu)