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Aktuell Infrastruktur

»Zukunftsdorf Pfronstetten« stößt auf Interesse

Gemeinde bietet die Möglichkeit zum Einstieg in ein Nahwärmenetz und Zugang zum schnellen Internet

Die Rose in  Pfronstetten soll Nahversorgungszentrum werden.  FOTO: BLOCHING
Die Rose in Pfronstetten soll Nahversorgungszentrum werden. FOTO: BLOCHING
Die Rose in Pfronstetten soll Nahversorgungszentrum werden. FOTO: BLOCHING

PFRONSTETTEN. Pfronstetten will zukunftsfähig werden: mit leistungsstarkem Glasfasernetz und Nahwärmenetz und einer funktionierenden Nahversorgung. Das Projekt »Zukunftsdorf Pfronstetten« wurde bereits im Gemeinderat und anlässlich einer Pressekonferenz vorgestellt (der GEA berichtete), nun waren die Pfronstetter zur Bürgerinformation in die Albhalle eingeladen und 100 kamen – mehr geht unter den Coronaauflagen nicht.

Kern des Projekts ist ein Nahwärmenetz, das mit den städtischen Abnehmern Albhalle, Grundschule, Kindergarten und dem von der Gemeinde erworbenen ehemaligen Gasthof Rose allein schon wirtschaftlich arbeiten kann. Private Nutzer können sich nun in das Netz einklinken, Glasfaserkabel könnten mit den Heizrohren verlegt werden. Die Trägerschaft will die Kommune übernehmen: »Die Gemeinde liefert die Infrastruktur, die lebenswichtig ist. Ähnlich wie einst beim Stromnetz oder bei den Wasser- und Abwassernetzen, jetzt beim Wärmenetz«, so Bürgermeister Reinhold Teufel. Mit der Breitbandversorgung im Landkreis Sigmaringen (BLS) steht bei der Digitalisierung ein leistungsfähiger Partner bereit, der beim Informationsabend von Theresia Aue und Burghard Vogler vorgestellt wurde. Abschließend beschrieb Teufel eine mögliche Zukunft des Gasthauses Rose. Nachdem die Überlegungen, gegenüber ein Wohn- und Geschäftshaus zu errichten, aus immissionsrechtlichen Gründen gescheitert ist, möchte die Gemeinde nun einen Teil der Erdgeschossflächen der »Rose« umnutzen. »Im Idealfall gelingt es uns, Betreiber für eine Bäckereiverkaufsstelle zu finden, die parallel in der ehemaligen Gaststätte ein kleines Café betreiben«, spann Reinhold Teufel den Faden weiter, womit auch die Nahversorgung gesichert sei. Auch eine Umwandlung von Teilen der »Rose« zu Mietwohnungen mit der Zielgruppe der jüngeren Pfronstetter sei denkbar. Oder ein Co-Working-Space, ein Angebot kleineren Büroraums für all jene, denen ihr eigenes Home-Office zu klein ist.

In der anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass die Pfronstetter Gebäudeeigentümer dem Gesamtprojekt sehr aufgeschlossen gegenüberstehen. Vorsichtige Bedenken hinsichtlich möglicher Lärm- und Staubemissionen einer zentralen Holzheizanlage wurden geäußert. Tatsächlich sei dies bei modernen Anlagen kein Problem. Auch mögliche Zuschüsse für private Investitionen wurden angesprochen.

Am Anfang steht nun eine Bürgerbefragung, um die potenzielle Nachfrage zu ermitteln.  Nach der bis Mitte Juli laufenden Datenerhebung über versandte Fragebogen oder über die Internetseite der Gemeinde sollen spätestens im Herbst erste Zwischenergebnisse vorliegen. Bis dahin dürften auch die meisten Vor-Ort-Beratungen abgeschlossen sein, die die Klimaschutzagentur des Landkreises durchführt. »Dann wird der Moment der Wahrheit kommen, in dem Sie sich verbindlich äußern müssen, ob Sie anschließen werden oder nicht«, stellte der Bürgermeister abschließend fest. Dass das Netz zumindest für den gemeindeeigenen Bedarf gebaut werde, könne als gesichert gelten. Wie weit es darüber hinaus geht, das werde sich dann zeigen. (eg)