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Warum Waldkäuzchen auf der Schwäbischen Alb aus ihren Nestern fallen

Ein junger Waldkauz.
Ein junger Waldkauz. Foto: Günter Künkele
Ein junger Waldkauz.
Foto: Günter Künkele

MÜNSINGEN. Scheinbar verloren und hilflos sitzt der kleine, etwa fünf Wochen alte flauschige Wicht auf dem Waldboden im Laub. »Er ist vor wenigen Tagen allerdings nicht zufällig aus seiner Bruthöhle in einem dicken, ausgefaulten Buchenstamm gefallen«, sagt der Naturschutz-Experte Günter Künkele. Junge Waldkäuze verlassen nach etwa 33 Tagen ihre Bruthöhle, bevor sie flügge sind. Federlos, lediglich im weichen, hellen Dunenkleid springen sie von ihrem Nest auf einen Ast. Manchmal landen sie auf dem Waldboden. Bevor sie sich im Astwerk in Sicherheit bringen können, fallen sie nicht selten Feinden wie Füchsen, nicht angeleinten Hunden oder dem Straßenverkehr zum Opfer. Als sogenannte Ästlinge klettern sie über Gebüschzweige, an der Borke oder von tiefen Ästen aus nach oben in die Bäume.

»Wer solch putzige Kerlchen findet, muss nicht davon ausgehen, dass sie krank sind«, so Künkele. Weil sie erst nach sieben Wochen sicher flugfähig sind, versuchen sie, Flügel schlagend und zu Fuß, zu flüchten und erwecken den Eindruck, verletzt zu sein. Deshalb sollte man sich zurückziehen, auch weil sonst noch weitere Geschwister beunruhigt werden. Die Elternvögel sind üblicherweise in der Nähe, warnen vor Feinden und versorgen die Jungen mit Nahrung. Mit dem diesjährig überaus üppigen Mäuseangebot in Feld und Flur gelingt es ihnen, eine große Anzahl hungriger Schnäbel satt zu füttern. (GEA)