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Aktuell Nachruf

Trauer um Dietrich Sachs: Grafeneck zum »Ort des Lebens« gemacht

Landrat Thomas Reumann bei der Verleihung des Bundesverdienskreuzes an Dietrich Sachs (links). GEA-FOTO: MEYER
Bundesverdienstkreuz für Dietrich Sachs (links). Thomas Reumann verliest die vom Bundespräsidenten unterzeichnete Urkunde. FOTO: MEYER
Bundesverdienstkreuz für Dietrich Sachs (links). Thomas Reumann verliest die vom Bundespräsidenten unterzeichnete Urkunde. FOTO: MEYER

GOMADINGEN. Der Bahnhalt in Grafeneck ist bereits nach ihm benannt: »Dietrich-Sachs-Bahnhof«. Und auch sonst wird der Diakon an seiner früheren Wirkungsstätte unvergessen bleiben. 36 Jahre lang trug Dietrich Sachs als Einrichtungsleiter Verantwortung für das und im Samariterstift Grafeneck. Jetzt ist er im Alter von 77 Jahren gestorben.

Aus christlichem Elternhaus stammend, absolvierte Dietrich Sachs nach einer Lehre als Feinmechaniker die Ausbildung zum Diakon. Nach Grafeneck kam er zusammen mit seiner Frau Gisela im Jahr 1971. Die Einrichtung für Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen hat er in seiner langen Dienstzeit maßgeblich geprägt.

Von einer »Aufbewahrungsstätte« wandelte sich Grafeneck in diesen Jahrzehnten zur modernen Einrichtung der Behindertenhilfe und Sozialpsychiatrie. Dabei stand für Dietrich Sachs immer der einzelne Mensch im Vordergrund. Als »Papa Sachs« war er für viele Menschen in der kleinen Grafenecker Gemeinschaft wichtiger Ansprechpartner, Vertrauter und Bezugsperson.

Den Weg bereitet hat Dietrich Sachs auch für die Gedenk-Arbeit in Grafeneck. Dass an dieser Stelle im Jahr 1940 mehr als zehntausend kranke oder behinderte Menschen ermordet wurden, ist seither Teil der besonderen Geschichte dieses Ortes. Sachs habe Grafeneck wieder »zum Ort des Lebens gemacht und vielen Menschen hier Heimat, Arbeit und Perspektive geschaffen«, heißt es in einem Nachruf des Samariterstifts.

»Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit sind Ihre Markenzeichen.« Das sagte Landrat Thomas Reumann zu Dietrich Sachs, den er 2008 mit dem Bundesverdienstkreuz auszeichnete. Als Landessynodaler der Arbeitsgemeinschaft »Lebendige Gemeinde« hat sich Sachs viele Jahre lang außerdem in der Landeskirche engagiert. In der FDP war er politisch aktiv. Und als begeisterter Flieger trug er auch im Luftsportverein Dottingen-Eisberg Verantwortung. (GEA)