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Sonnenbühl baut das Breitbandnetz weiter aus.

Sonnenbühl baut das Breitband- angebot aus. Gerade wird Glasfaser im Gewerbegebiet AmTrieb in  Undingen verlegt. SYMBOLFOTO: DPA
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SONNENBÜHL. »Wir haben noch einen langen Weg vor uns«, sagt Bürgermeister Uwe Morgenstern. Breitbandausbau ist wichtig für Kommunen, aber auch ein langwieriges und kostspieliges Geschäft. Stück für Stück sorgt Sonnenbühl dafür, dass alle Einwohner schnelles Internet nutzen können, alle Häuser Glasfaseranschlüsse erhalten. Als nächster Schritt ist geplant, die sogenannten weißen Flecken von der Breitbandversorgungskarte zu eliminieren.

Bei 2 500 Haushalten in Sonnenbühl hört sich die Zahl 105 gering an. So viele Hausanschlüsse in sogenannten weißen Flecken, die über Bandbreiten von lediglich bis 30 Megabit verfügen, werden im nächsten Ausbauschritt realisiert. Dafür allerdings müssen auch vier Technikstandorte gebaut werden und die nötigen Trassen haben eine Länge von 18 Kilometern. Der Vorteil: Auch Häuser in grauen Flecken (bis 100 Megabit) entlang der Trassen können erschlossen werden. Wie viele das sind, ist noch nicht erfasst. Dass die grauen Flecken entlang der Trassen mitversorgt werden können, gibt die derzeitige Förderung her. Beim Weiße-Flecken-Ausbau schlagen die Kosten pro Hausanschluss mit 30 000 bis 35 000 Euro zu Buche. All das erläuterte Thilo Kübler von der Breitbandberatung Baden-Württemberg, die mit der technischen Betreuung der Ausschreibung betraut ist, dem Gemeinderat.

Rundumsorglospaket

Ausgeschrieben waren die Planungsleistungen, dazu gehören unter anderem Genehmigungs- und Ausführungsplanung, Bauausschreibung, Bauüberwachung, Hausanschlussmanagement, Qualitäts- und Arbeitssicherheitsmanagement sowie Vermessung und Netzdokumentation. »Wir haben ein Rundumsorg-lospaket ausgeschrieben, das die Gemeinde nicht belastet«, sagt Kübler. Der Planer werde einmal wöchentlich, während der Bauzeit ein- bis zweimal vor Ort sein. Die Ausschreibung musste europaweit erfolgen. Bei Preis und Punktewertung war die Firma Arcadis Spitzenreiter. Der Gemeinderat vergab die Planungsleistungen für 554 600 Euro. Was aber inklusive Bau auf die Gemeinde zukommt, sind Ausgaben von 5,3 Millionen Euro. Durch die Bundes-Landes-Förderung muss Sonnenbühl die Kosten nicht alleine tragen. Vom Bund erhält sie 2,602 Millionen Euro, vom Land als Co-Finanzierung einen Zuschuss in Höhe von rund 2,082 Millionen Euro. Aus Reihen des Gemeinderats wurde auch nach Preissteigerungen durch den Krieg in der Ukraine gefragt. Die Preise für Rohrleitungen aus PVC seien bereits vor Kriegsausbruch gestiegen, mit höheren Baupreisen sei außerdem zu rechnen. Die Fördersumme werde aber bei höheren Kosten angepasst, sagt Kübler.

Baustart nach den Sommerferien

Wenn die Kostenschätzung in etwa drei Monaten vorliegt, könnten die Bauausschreibung in etwa drei Monaten auf den Weg gebracht, die Bauleistungen dann in vier Monaten vergeben werden. Wenn der Zeitplan nicht ins Stocken gerät, würden die Bauarbeiten nach den Sommerferien beginnen, erklärt Thilo Kübler.

Bürgermeister Uwe Morgenstern schwor den Gemeinderat ein, der Vergabe zuzustimmen und jetzt den Weiß-Flecken-Ausbau anzugehen. »Wir müssen die jetzige Förderkulisse nutzen, denn wir wissen nicht, wie die Förderung nächstes Jahr aussieht.« Und um die grauen Flecken zu erschließen, ist Eile geboten. »Wir müssen bis Ende des Jahres einen Förderantrag auf den Weg bringen und schnell einen Planer finden«, sagt Ortsbaumeister Bernd Hummel. Bei 2 500 Haushalten und trotz aller Breitbandausbau-Projekte, die die Gemeinde schon realisiert hat, liegt trotzdem noch ein langer Weg vor Sonnenbühl. Thilo Kübler erklärte, dass der Vollausbau noch zehn bis 15 Jahre dauern werde. (cofi)