ENGSTINGEN. Auf den nassen und kühlen Spätfrühling folgte ein subtropischer Frühsommer. Mit einem Hauch der sogenannten »Schafskälte« startete der Sommer 2021 am 1. und 2. Juni mit Bodenfrost bis –1Grad, berichtet Roland Hummel von der privaten Klimastation in Engstingen. Die weiteren Tage in der ersten Dekade waren von Wärme und Feuchte geprägt. Tagsüber bildeten sich größere Quellwolken mit häufigen Gewittern, in einigen Nächten trat Nebel auf.
In der mittleren Dekade dominierte hoher Luftdruck. Vom 11. bis 19. gab es reichlich Sonnenschein. Die erste kleine Hitzewelle des Jahres ließ die Temperaturen bis auf 30 Grad am 17. ansteigen. Vom 20. an änderte sich die Großwetterlage. Vom Atlantik strömten erneut feuchte und warme Luftmassen in die Region.
In der brodelnden Wetterküche entluden sich Schauer und Gewitter mit örtlichen Unwettern. In Engstingen trat nur am 28. leichter Hagel auf und auch die Sturmböen der Gewitter hielten sich zumeist in Grenzen. Anfang Juli war kein stabiles Sommerhoch für Mitteleuropa erkennbar.
Mit einer mittleren Temperatur von 17,0 Grad war der Juni 2021 um 2 Grad wärmer als normal. An zehn Tage wurden mehr als 25 Grad registriert (normal 6). Nach 1950, 2003, 2017 und 2019 war es der wärmste Juni auf der Alb seit 100 Jahren. Die Frühsommersonne brachte es auf 255 Stunden (normal 217). An 12 Tagen wurden mehr als zehn Stunden gemessen, nur der 6. blieb sonnenscheinlos. Mit 157 Millimeter Regen (normal 95) war es der nasseste Juni seit 1992 (196). (GEA)