TROCHTELFINGEN. Sucht, Ehe- und Familienprobleme, Armut und Arbeitslosigkeit: Beratungsstellen und Gruppen für Menschen in schwierigen Lebenslagen gibt es in der Stadt viele. Wer auf dem Land Hilfe sucht, muss oft weit fahren. Die Distanz, aber auch die damit verbundenen Kosten sind für Hilfsbedürftige oft eine (zu) hohe Hürde. Die Lücken im Ländlichen Raum schließt der Diakonieverband Reutlingen mit seinem Angebot »Rat und Tat«: In Trochtelfingen haben Menschen in Not seit eineinhalb Jahren verlässliche, neutrale und fachlich kompetente Ansprechpartner.
Zugeschnitten ist externe Anlaufstelle auf die sozialen Gegebenheiten und die Bedürfnisse des Orts. Die Integration von Flüchtlingen – rund 150 leben derzeit in Trochtelfingen – war und ist im Städtle ein großes Thema. Migrationsberatung – Hilfen also für Menschen aus EU-Ländern, die in Deutschland Arbeit und Perspektiven suchen – sowie allgemeine Sozialberatung komplettieren das Angebot. Die Büroräume teilen sich zwei Mitarbeiterinnen. Dorothea Durben-Brabender ist Ansprechpartnerin für Flüchtlinge, mittwochs von 10 bis 12 Uhr bietet sie eine feste Sprechstunde im Rathaus an. Sozialpädagogin Anna Schmierer ist für die Sozial- und Lebensberatung sowie die Migrationsberatung zuständig. Immer dienstags von 9 bis 12 und von 14 bis 16 Uhr ist sie in Trochtelfingen anzutreffen.
Anna Schmierer hat im vergangenen Jahr im Bereich Sozial- und Lebensberatung rund 30 Klienten betreut, einen Teil davon auch über einen längeren Zeitraum hinweg. Mit 70 Prozent sind die Frauen klar in der Überzahl. Vor allem junge Alleinerziehende und Ältere wenden sich Hilfe suchend an sie. Diese gesellschaftlichen Gruppen sind besonders betroffen von Armut, aber auch psychosozialen Problemen. (ma)