MÜNSINGEN-BUTTENHAUSEN. Viel zu klein: Die großen Löschfahrzeuge jüngeren Baujahrs sind über die winzige Garage im Feuerwehrhaus in Buttenhausen hinausgewachsen. Und auch der Umkleidebereich reicht nirgends hin. Sanieren und erweitern? Diese Variante war, wie Bürgermeister Mike Münzing in der Gemeinderatssitzung berichtete, zunächst die favorisierte. Als praktikabel erwies sie sich letztlich aber nicht, weshalb sich die Stadtverwaltung auf die Suche nach einem Grundstück machte und schließlich auch eins fand.
Zwar ein Hanggrundstück, aber eins mit einem großen Pluspunkt: Es ist zentral gelegen an der Ortsdurchfahrt gegenüber vom Gasthaus Adler – da kommt jeder schnell hin, notfalls auch zu Fuß. Die hohe Tagesverfügbarkeit der Feuerwehrleute, berichteten Münzing und Stadtbrandmeister Berthold Hofmann, sei eine Besonderheit in Buttenhausen. Ein nicht unerheblicher Teil der Mannschaft wohnt nicht nur in dem Dorf, sondern arbeitet auch dort – in der Mühle oder im Landheim zum Beispiel.
»Das wird kein Prunk-, sondern ein Zweckbau«
Letzteres trägt ebenfalls zur Sonderstellung bei, die die Abteilung Buttenhausen in der Münsinger Gesamtwehr hat. Die Bruderhaus-Diakonie habe ihre Einrichtung in den vergangenen Jahren kontinuierlich erweitert, »die Bewohner werden nicht weniger«, so Hofmann, der auch das untere Lautertal mit in den Blick nahm: Die kleinen Abteilungen dort stehen vor einer eher ungewissen Zukunft, umso höher könnte Buttenhausens Stellenwert werden.
Dennoch: »Das wird kein Prunk-, sondern ein Zweckbau«, stellte der Stadtbrandmeister klar. Im Erdgeschoss ist Platz für zwei Fahrzeuge – darunter das große wasserführende Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF-W) der Münsinger Wehr, das in Buttenhausen stationiert ist. Daneben sind die Umkleiden, im Dachgeschoss hat ein Schulungsraum samt WC Platz. Eine Bank wird einen Geldautomaten am Gebäude integrieren – sehr zur Freude von Verwaltung und Bürgern. Im Lautertal wurden inzwischen fast sämtliche Bankfilialen geschlossen, auch Automaten gibt’s auf kilometerlangen Durststrecken keinen einzigen.
Baubeginn ist im Herbst, die Kosten sind mit 350 000 Euro überschaubar, zumal sich das Land mit 120 000 Euro daran beteiligt. Noch günstiger war nur das neue, kleine Feuerwehrhaus in Bichishausen. Das gelte inzwischen als »dorfgerechter Musterbau«, so Münzing: Aus dem ganzen Land kommen Interessenten von Feuerwehren und Kommunen, um es anzuschauen. Im Zuge der Bauarbeiten sollen auch das direkt neben dem Neubau gelegene Denkmal für die jüdischen Mitbürger und Opfer des Nationalsozialismus sowie der dazugehörige Platz hergerichtet werden. (GEA)