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Nebel- und Bärenhöhle bei Sonnenbühl öffnen heute wieder

Die beiden Sonnenbühler Schauhöhlen öffnen heute. Die Höhlenführer haben sich darauf vorbereitet und in einem Testlauf probiert, wie der Betrieb funktionieren kann

Höhlenführer Kuno Wanderer an der Nebelhöhle
Die Höhlenführer (Kuno Wanderer, links, hier an der Nebelhöhle) bereiten sich und die Höhlen auf Besucher vor. Auch Tourismuschefin Ulrike Müller ist da, um zu schauen, wie der Testlauf funktioniert. FOTO: FISCHER
Die Höhlenführer (Kuno Wanderer, links, hier an der Nebelhöhle) bereiten sich und die Höhlen auf Besucher vor. Auch Tourismuschefin Ulrike Müller ist da, um zu schauen, wie der Testlauf funktioniert. FOTO: FISCHER

SONNENBÜHL. In eine andere Welt abtauchen. Das ist nicht nur sprichwörtlich in Genkingen und Erpfingen machbar. Die Sonnenbühler Unterwelt kann ab heute wieder erkundet werden. Nebel- und Bärenhöhle waren sieben Monate geschlossen. Nun freuen sich die Höhlenführer wieder täglich von 9 bis 17.30 Uhr auf Besucher. Die müssen einige Regeln beachten. Wie Kontrolle, Einlass, Höhlenbesuch unter Pandemiebedingungen funktionieren werden, haben die Höhlenführer gestern geprobt. Zu den Auflagen aus dem vergangenen Jahr sind einige hinzugekommen. Das Personal ist optimistisch, dass alles reibungslos klappt.

»Wir freuen uns und sind gespannt, wie es anläuft«, sagt Kuno Wanderer. »Alles ist geregelt.« Höhlenführer und Gemeinde haben ihre Hausaufgaben gemacht. Aber wie reagieren die Menschen? »Darauf müssen wir uns neu einstellen«, sagt der Höhlenführer. Schließlich haben die Männer und Frauen klare Anweisungen, Besucher ohne die erforderlichen Nachweise auch abzuweisen. »Da machen wir keine Ausnahmen. Wenn bei einem Besucher die zweite Impfung erst 13 Tage her ist« oder der Coronatest vor 25 Stunden gemacht wurde, muss er auf den Höhlenbesuch verzichten, erklärt Tourismuschefin Ulrike Müller. »Wir verweisen dann freundlich auf die wunderschöne Umgebung, Wanderwege, Aussichtspunkte«, sagt Wanderer. Freundlich, aber bestimmt auftreten ist die Devise. Und bald soll es in Erpfingen täglich möglich sein, sich einen aktuellen Test zu organisieren (siehe Artikel rechts). »Ganz neu ist die Situation für uns nicht«, sagt Kuno Wanderer, denn auch 2020 lief der Betrieb zwischen Mai und Oktober reibungslos: Hygiene, Abstand, Kontaktverfolgung. Nun kommen eben minutiöse Kontrollen der Nachweise hinzu. Wie das alles läuft: Am Freitag waren Rathausmitarbeiter Testgäste, die den Ernstfall simulierten, die Höhlenführer parierten jede Situation.

Aufwand, der sich lohnt

Einchecken kann man über die Luca App – »das spart uns Papier«, so Müller, ansonsten werden aber auch Listen geführt, die vier Wochen aufbewahrt werden. Auch im Außenbereich gilt Maskenpflicht. Die Besucher werden nur in eine Richtung sowohl durch die Bären- als auch die Nebelhöhle geleitet, um Begegnungsverkehr zu vermeiden. Einige Höhlenbereiche sind deshalb gesperrt, wie in der Nebelhöhle der Weg zur Ulrichshöhle.

Die Erfahrungen aus dem vergangenen Jahr hätten gezeigt, dass es selten zu Stau oder langen Wartezeiten kommt. »Die Menschen wandeln gemütlich durch die Höhle und verlassen sie etwa nach einer halben Stunde wieder«, sagt Müller. Vor allem an heißen Sommertagen, wenn in der Unterwelt wie im Winter konstante, schattige 9 Grad herrschen. Müller appelliert an die potenziellen Besucher, vielleicht nicht unbedingt nur am Wochenende einen Ausflug zu den Höhlen zu planen, sondern in den Ferien auch in der Woche zu kommen, um Massenandrang zu vermeiden.

Es werden an der Nebelhöhle immer vier bis fünf Höhlenführer im Dienst sein. Mehr als sonst. Auch an der Bärenhöhle. So entstehen dem Eigenbetrieb Fremdenverkehr zwar höhere Kosten, sie müsse in ihrem Verantwortungsbereich nach Sparpotenzial suchen. »Aber«, so Müller, »wir wollen wieder Gäste in Sonnenbühl begrüßen, erhöhen auch die Eintrittspreise nicht, aber wir wollen und müssen auf jeden Fall vermeiden, dass jemand krank wird, weil wir etwas falsch gemacht haben.« Der höhere Aufwand werde sich lohnen, sagt sie. Im vergangenen Jahr seien die Besucherzahlen trotz reduzierter Öffnungszeit nicht wesentlich im Vergleich zum Vorjahr gesunken.

Führungen wird es in den Höhlen vorerst nicht geben. Auch Schulklassen müssen sich noch gedulden, auch wenn es bereits jede Menge Anfragen gibt. In den kommenden Wochen – bei weiter niedriger Inzidenz – werden weitere Öffnungsschritte möglich sein. Bis dahin werden Konzepte erarbeitet, wie auch Gruppen in den Genuss eines Höhlenbesuchs kommen können, denn die Menschen sollen es in Sonnenbühl wieder einfach unterirdisch – unterirdisch schön finden. (GEA)

SOMMERBOBBAHN

Die Sommerbobbahn der Freizeitbetriebe Möck in Erpfingen ist ebenfalls ab heute wieder geöffnet. Bobfahren ist für Gäste möglich, wenn diese einen Nachweis über einen aktuellen negativen Coronatest oder einen Nachweis, dass sie geimpft oder genesen sind, vorlegen. Eine Anmeldung ist nicht nötig. Geöffnet ist die Bahn täglich von 10 bis 19 Uhr, mittwochs und freitags sogar bis 21 Uhr. (cofi)