MÜNSINGEN/REUTLINGEN. Auch der Landkreis unterstützt eine erneute Bewerbung der Kommunen der Mittleren Alb um eine zweite Förderperiode im EU-Programm Leader. Das hat der Technische Ausschuss des Kreistags in dieser Woche entschieden. In der jetzt auslaufenden ersten Periode waren fast vierzig Projekte vom Leader-Beirat für eine Förderung ausgewählt worden. Insgesamt wurden so bislang mehr als drei Millionen Euro an Zuschüssen in die Region geholt, mehr als zwei Millionen Euro davon EU-Mittel.
Zum Leader-Gebiet Mittlere Alb gehören zwanzig Städte und Gemeinden in vier Landkreisen. Insgesamt leben dort rund 78 000 Einwohner. Der größte Teil entfällt auf den Kreis Reutlingen mit 16 Kommunen auf der Alb. Vier angrenzende Gemeinden in den Kreisen Alb-Donau, Esslingen und Sigmaringen sind ebenfalls mit im Boot. Die beteiligten Kommunen sind in einem Verein Leader Mittlere Alb organisiert. Die Leader-Geschäftsstelle für das Projektgebiet wurde 2015 in Münsingen eingerichtet. Dort sind die Regionalmanager Elisabeth Markwardt und Hannes Bartholl die Ansprechpartner für alle, die sich mit ihren Projekten um eine Leader-Förderung bewerben.
Der barrierefreie »Platz für alle« an der Gemeindehalle in Würtingen, die Scheunenwerkstatt in Ödenwaldstetten, die Wiederbelebung des Backhauses in Erkenbrechtsweiler, ein Coaching-Seminar für Frauen oder Unterstützung für den »Hydepark Engstingen« bei der Neugestaltung und beim barrierefreien Ausbau: Das waren einige Projekte in der laufenden Leader-Runde. »Lebenswerte Dörfer«, »Soziales und kulturelles Leben« und »Regionale Wirtschaft« sind die drei Themenfelder, die Leader in den Mittelpunkt rückt.
Das Programm Leader sei »eine passgenaue Ergänzung zu den bestehenden Initiativen im Landkreis und zum Biosphärengebiet Schwäbische Alb«, heißt es in der Sitzungsvorlage des Landkreises. Es bestehe noch ein großes Potenzial an Themen, die über Leader gefördert werden könnten, etwa zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung oder beruflichen Weiterbildung. Der Landkreis hatte sich in der aktuellen Förderperiode an der Finanzierung des Vereins Leader Mittlere Alb mit 52 000 Euro jährlich beteiligt.
Der Leader-Verein hat sich bereits im Februar für eine erneute Bewerbung im EU-Programm ausgesprochen. Wie der Förderrahmen in Zukunft ausgestaltet sein und ob sich die neue Förderperiode nahtlos anschließen wird, ist wegen Verzögerungen auf EU-Ebene durch Brexit und Corona noch unklar. Wie dem Bericht im Kreistagsausschuss zu entnehmen war, sollen aber die zwei Stellen der Geschäftsstelle in der Übergangszeit auf jeden Fall erhalten werden. »Das starke Team des Regionalmanagements ist das Pfund für eine erfolgreiche Wiederbewerbung und Fortführung von Leader«, heißt es in der Sitzungsvorlage. (GEA)