MÜNSINGEN. Zweieinhalb Jahre Projektlaufzeit, zehn Vor-Ort-Veranstaltungen und zahlreiche E-Bike-, E-Scooter- und E-Carsharing-Fahrten später, ist das LandMobil-Projekt zur Anschlusssicherung im ländlichen Raum abgeschlossen. Der offizielle Förderzeitraum lief bis zum 30. Juni 2023, eine anschließende Testphase mit Ausweitung des E-Scooter-Sharings hat sich teilweise noch bis in den Herbst erstreckt. Bei einem Treffen im Münsinger Rathaus zogen die Projektbeteiligten für einen Abschlussworkshop Bilanz.
»Wir sind alle sehr froh, dass wir das LandMobil-Projekt gemeinsam umgesetzt haben. Durch die realisierten Mobilitätsangebote, die Gespräche vor Ort und das begleitende Marketing haben wir viel bewegt, gelernt und freuen uns, dieses Wissen nun auch anderen Kommunen zur Verfügung stellen zu können«, resümiert der Münsinger Bürgermeister Mike Münzing. Münsingen und Engstingen haben das Projekt als Pilotkommunen gemeinsam mit dem Landkreis umgesetzt.
Blaupause für andere Kommunen
Bürgermeister Mario Storz aus Engstingen ergänzt: »Mobilität ist besonders im ländlichen Raum ein großes und wichtiges Thema. Im Zuge des LandMobil-Projektes konnten wir Engstingen mit einer Station für E-Carsharing und Abstellmöglichkeiten für Fahrräder ausstatten. Mit dem Einsatz von Sharing-E-Bikes und nachfolgend von E-Scootern waren wir bundesweit Vorreiter im ländlichen Raum.«
Die Ergebnisse des Pilotprojektes sind vielfältig und wirken in unterschiedlichen Bereichen: Wurde im Rahmen des LandMobil-Projektes beispielsweise die erste E-Carsharing-Station des Anbieters deer im Landkreis Reutlingen eröffnet, ist das Netz mittlerweile auf zehn Stationen im Landkreis angewachsen.
Die Bushaltestelle »Marktplatz« in Großengstingen wurde mit neuen Fahrradabstellmöglichkeiten, einer Ladesäule für Elektroautos und der E-Carsharing-Station zum Mobilitätsknotenpunkt ausgebaut. Im Bereich des E-Scootersharings zur Überbrückung der ersten und letzten Meile konnten wertvolle Erfahrungen gesammelt und das Angebot versuchsweise auf die Nachbargemeinden Gomadingen und St. Johann ausgeweitet werden.
Während das E-Carsharing und die Fahrradabstellmöglichkeiten in Zukunft von den Gemeinden weiterbetrieben werden, wird ein potenzieller Weiterbetrieb der E-Scooter gemeinsam mit dem Landratsamt vorangetrieben. Die Ausweitung auf weitere Gemeinden zur Steigerung der Rentabilität ist angedacht. Aufgrund zu geringer Nutzungszahlen wird die intermodale Routingplattform »landstadtmobil.de« mit integriertem Mitfahrnetzwerk jedoch nicht weiterbetrieben. Das Landratsamt Reutlingen arbeitet allerdings bereits an einer Mitfahrlösung für den Landkreis.
Im Zuge eines Abschlussworkshops wurden Handlungsempfehlungen formuliert, die alle Erkenntnisse aus dem Projekt zusammenfassen. »Wir haben alle Bereiche des Projektes beleuchtet: Das E-Carsharing, die E-Scooter, die Fahrradabstellmöglichkeiten sowie die intermodale Routingplattform mit integriertem Mitfahrnetzwerk. All unsere Erkenntnisse haben wir in die Handlungsempfehlungen einfließen lassen und stellen diese allen Interessierten zur Verfügung«, beschreibt Projektleiterin Jessica Baisch-Nipatsiripol aus dem Kreisamt für nachhaltige Entwicklung des Landratsamtes Reutlingen den Abschluss.
Ergebnisse im Internet
Die Handlungsempfehlungen sind online auf der Homepage des Landkreises Reutlingen bereitgestellt. Dort sind auch weitere Informationen rund um das Projekt zu finden. Auf Anfrage sind auch gedruckte Exemplare der Handlungsempfehlungen in begrenzter Stückzahl beim Landratsamt Reutlingen erhältlich. Auch auf den Internetauftritten der Gemeinden Münsingen und Engstingen gibt es aktuelle Informationen zu LandMobil. Das Projekt wurde gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. (pm)
www.kreis-reutlingen.de/landmobil www.muensingen.de www.engstingen.de