GOMADINGEN-MARBACH. Edle Araberpferde, Kamele, Windhunde und Falken: Am Samstag, 13. Juli, steht das Haupt- und Landgestüt Marbach beim Tag des Arabischen Pferds ganz im Zeichen des Wüsten-Adels. Rund um das arabische Vollblutpferd gibt es ein vielfältiges Tagesprogramm für Pferdefreunde und Fachbesucher, heißt es in einer Mitteilung. Traditionell präsentiert das Haupt- und Landgestüt Marbach am Vormittag die Vollblutaraber-Stuten der drei in Marbach gepflegten Stutenfamilien mit ihren springlebendigen Fohlen, fachlich kommentiert von Landoberstallmeisterin Dr. Astrid von Velsen-Zerweck.
Die Distanzreiter wagen sich schon in den frühen Morgenstunden auf die Strecke, der Verband der Züchter und Freunde des Arabischen Pferdes (VZAP) prämiert Stuten und Fohlen der baden-württembergischen Züchter. Am Nachmittag bietet der Verein Asil Club aus Anlass seiner 50-Jahr-Feier ein abwechslungsreiches Schauprogramm mit asil-arabischen Pferden, Falken, Salukis, Kamelen und Gastauftritten der Reiterinnen im Damensattel, dem »Qi Man«, einem klassisch barocken Reiter. Marbacher Vollblutaraberhengste und die berühmte Silberne Herde Marbachs runden das Programm ab. In der historischen Reithalle wird es eine Kunstausstellung geben.
Das arabische Pferd begeistert nicht nur mit Schönheit, sondern vor allem mit Intelligenz, Leistungsvermögen, Ausdauer und Härte, Lernfähigkeit, Sensibilität, mit seinem einzigartigen, dem Menschen zugewandten Charakter und seinem »will to please«. Ganz im Sinne der Zuchtphilosophie König Wilhelms I. von Württemberg gelten als Zuchtziel in Marbach und beim Asil Club heute noch die Vorzüge dieses Wüstenarabers.
Älteste Reinzucht der Welt
Das Haupt- und Landgestüt pflegt mit der 1817 gegründeten Originalaraberzucht des ehemals königlichen Gestüts in Scharnhausen-Weil bei Stuttgart die älteste ununterbrochen fortbestehende und schriftlich festgelegte Vollblutaraberzucht der Welt. Marbach macht sich vor allem um die Erhaltung der asilen (asil: rein, edel, unverfälscht) Linien der Gründerpferde Bairactar Or.Ar. und Murana I Or.Ar. des Gestüts Weil verdient, ergänzt um berühmte Linien aus dem ägyptischen Staatsgestüt El Zahraa in Kairo.
Der Asil Club wurde vor 50 Jahren nach vielen Diskussionen unter Züchtern gegründet, um den Genpool der rein gezogenen Wüstenaraber, die damals schon selten waren, zu erhalten. Er hat heute über 300 Mitglieder in aller Welt, darunter die Staatsgestüte Europas und der Arabischen Halbinsel. Aus damals zwei Prozent der Vollblutaraber weltweit, die noch »asil« gezogen waren, sind heute durch das Engagement der internationalen Erhaltungszuchtvereinigungen circa acht Prozent geworden. (eg)
TAG DES ARABISCHEN PFERDS
Das Programm am Samstag im Überblick
Der Tag startet zeitig: Ab 5.30 Uhr gehen die ersten Distanzreiter der Asil-Club-Marbach-Distanzritte über 40, 60, 86 Kilometer auf ihre Strecken rund um das Haupt- und Landgestüt Marbach (Eintritt frei). Informationen per E-Mail: ina.baader@web.de. Ab 9.30 Uhr präsentiert das Haupt- und Landgestüt Marbach die Vollblutaraberstuten und diesjährigen Fohlen am mittleren Laufstall (Eintritt frei). Gleichzeitig werden angereiste Araberstuten und Araberfohlen gemustert, denn ab 11 Uhr prämiert der Araberzuchtverband VZAP Stuten und Fohlen in der großen Reithalle (Eintritt frei). Ab 14 Uhr großes Jubiläumsschauprogramm des Asil Clubs zur 50-Jahr-Feier: »Wüstenadel – Asil-Araber-Festival 2024« (Tickets für das Schauprogramm im Vorverkauf online auf www.diginights.com). Für das leibliche Wohl ist an diesem Tag ebenfalls esorgt. (em)