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Aktuell Gesellschaft

Traditioneller Gomadinger Seniorennachmittag am 1. Adventssonntag

Seit 30 Jahren ist in Gomadingen der 1. Adventssonntag für die Senioren reserviert. Rund 200 ältere Mitbürger kamen diesmal zum Seniorennachmittag in die Sternberghalle.

Bürgermeister Klemens Betz (rechts) und Pfarrer Thomas Wingert ehrten Lydia Stooß und Gerhard Gehr als älteste Besucher des Seni
Bürgermeister Klemens Betz (rechts) und Pfarrer Thomas Wingert ehrten Lydia Stooß und Gerhard Gehr als älteste Besucher des Seniorennachmittags. Foto: Maria Bloching
Bürgermeister Klemens Betz (rechts) und Pfarrer Thomas Wingert ehrten Lydia Stooß und Gerhard Gehr als älteste Besucher des Seniorennachmittags.
Foto: Maria Bloching

GOMADINGEN. Dieser Seniorennachmittag, der gemeinsam von der bürgerlichen Gemeinde und der evangelischen Kirchengemeinde veranstaltet wird, spielt eine bedeutende Rolle im sozialen und emotionalen Leben älterer Menschen. In gemütlicher Atmosphäre bietet er Bürgerinnen und Bürgern ab 65 Jahren einen Raum, in dem sie sich begegnen, miteinander Zeit verbringen und sich gut unterhalten lassen konnten.

Für Bürgermeister Klemens Betz ist dieser Seniorennachmittag seit 30 Jahren ein wichtiger Termin, der dazu beiträgt, älteren Menschen Wertschätzung für ihre Lebensleistung entgegenzubringen. Die erste Idee zu einer gemeinsamen Veranstaltung, so erinnerte sich Betz, entstand gleich nach seinem Amtsantritt im Sommer 1994. »Damals habe ich festgestellt, dass Seniorenarbeit hauptsächlich von den einzelnen Kirchengemeinden gemacht wird«. Also holte man alle älteren Mitbürger am 1. Adventssonntag zusammen, was bis heute Bestand hat.

Die Bewirtung übernahmen auch in diesem Jahr die Mitglieder des Gemeinderats, Kirchengemeinderatsmitglieder waren hinter der Theke aktiv. »Alle Kuchen sind selbst gebacken und gespendet«, erzählte der Bürgermeister und brachte dies mit dem Ehrenamt in Verbindung, das »in allen Lagen in unserer Gemeinde bestens funktioniert«. In seiner Ansprache ging Betz auch auf die aktuellen Probleme der Kommunen ein, die von Bund und Land immer mehr Aufgaben zugewiesen bekämen, ohne dafür eine finanzielle Ausstattung zu erhalten.

Die vorgesehene Schließung der Münsinger Notfallpraxis bezeichnete Betz als »Skandal«. Man wehre sich zwar vehement dagegen, er sei aber skeptisch, ob die zahlreich gesammelten Unterschriften letztendlich zu deren Erhalt führen. »1,25 Billionen Euro werden in Deutschland für Sozialleistungen ausgegeben. Das halten wir nicht mehr lange durch«. Gomadingen schaffe es, seine Pflichtaufgaben und ein paar freiwillige Projekte zu stemmen. Doch ohne die vielen ehrenamtlichen Leistungen der gesamten Bürgerschaft wäre das nicht möglich. »Den Wohlstand von heute haben Sie alle durch Ihre Lebensleistung verdient und sichergestellt. Auch dafür soll dieser Tag ein 'Danke' sein«, meinte Betz.

Zur musikalischen Unterhaltung spielten die Lautertalmusikanten Dapfen und der Posaunenchor Gomadingen auf. Försterin Caroline Freitag gab einen Überblick über die Entwicklung des Gemeindewalds und fand im Publikum zahlreiche Experten vor. Die Ratefrage, wie viele verschiedene Baumarten es hier gebe, konnte Karl Wagner mit 29 Baumarten richtig beantworten. Gemeinsam mit Pfarrer Thomas Wingert, der zum Schluss noch den Segen sprach, ehrte Bürgermeister Betz mit der 93-jährigen Lydia Stooß und dem 95-jährigen Gerhard Gehr die ältesten Besucher dieses Seniorennachmittags, bei dem die Geselligkeit nicht zu kurz kam. (GEA)