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Knallvolle Halle bei erstklassigen Showtänzen in Trochtelfingen

Neun Tanzgarden beim Marsch- und Showtanzwettbewerb des Narrenvereins Trochtelfingen.

Synchron und akrobatisch: Die Tanzgarde aus Spaichingen holte sich den Gesamtsieg in der Eberhard-von-Werdenberghalle.  FOTOS LE
Synchron und akrobatisch: Die Tanzgarde aus Spaichingen holte sich den Gesamtsieg in der Eberhard-von-Werdenberghalle. FOTOS LEIPPERT Foto: Ottmar Leippert
Synchron und akrobatisch: Die Tanzgarde aus Spaichingen holte sich den Gesamtsieg in der Eberhard-von-Werdenberghalle. FOTOS LEIPPERT
Foto: Ottmar Leippert

TROCHTELFINGEN. Zwei Jahre lang gab’s pandemiebedingt so gut wie keine Fasnets-Veranstaltungen in der Narrenhochburg der Reutlinger Alb, so war es am Samstagabend keine Überraschung, dass die Eberhard-von-Werdenberghalle beim 22. Marsch- und Showtanzwettbewerb des Narrenvereins »Schrei Au« bis auf den allerletzten Stehplatz mit Gästen gefüllt war. »Heute haben wir keine Verlierer, alle Tanzgarden waren super und hätten einen Preis verdient bei diesem auf sehr hohem Niveau stehenden Wettbewerb«, konstatierte Narrenmeister Harry Weihbrecht-Betz, als er nach weit mehr als vier Stunden teils hochkarätiger Auftritte die Sieger bekannt gab.

Neun Mädchenriegen aus Melchingen, Stetten unter Hostein, Großengstingen, Steinhilben, Sonnenbühl, Inneringen und Lichtenstein sowie aus Reichenbach/Fils und Spaichingen im Landkreis Tuttlingen, in der sogar zwei junger Männer im Showtanz agierten, waren zum Wettstreit angetreten. Der hat längst Kult-Status erreicht, stellt er doch den Turnierhöhepunkt für Tanzgarden der Region dar. Lieb gewordenes Ritual ist hier auch der legendäre Spruch »Mir lasset euch et alloi, der Tanzgarde ein dreifaches toi, toi, toi«, den Moderator Steffen Guhl vor jeder Darbietung ins Publikum rief und damit die ohnehin schon euphorische Stimmung der vielen mitgereisten Schlachtenbummler anheizte.

Bezauberndes Lächeln

Zwei Kategorien galt es für die Garden zu absolvieren. Zuerst den Marschtanz mit fast militärischer Synchronität, nahezu exakten Linien, Gleichschritt und Akrobatikeinlagen wie Spagate oder Rädchen und ungeachtet größter Anstrengung einem bezaubernden Dauerlächeln. Auf der anderen Seite glänzten die Gruppen mit fantasievoller Kreativität bei den Showtänzen, mit schillernd bunten Kostümen und manchmal akrobatischen Einlagen. Da mussten die Juroren Frank Gassner, Sabrina Bruder, Manuela Steiner, Helmut Armbruster sowie erstmals Trixi und Edgar Geweth, alles ehemalige Tänzer oder heutige Trainer, schon genau hinschauen, um Punkte etwa für Choreografie, Synchronität oder Schrittfolgen richtig zu vergeben.

Voodoo: Die Tanzgarde der Narrenzunft Inneringen holte den Sieg beim Showtanz.
Voodoo: Die Tanzgarde der Narrenzunft Inneringen holte den Sieg beim Showtanz. Foto: Ottmar Leippert
Voodoo: Die Tanzgarde der Narrenzunft Inneringen holte den Sieg beim Showtanz.
Foto: Ottmar Leippert

Die Eröffnung des Abends gestaltete wie immer der Nachwuchs des Gastgebers. Sowohl die kleine als auch die mittlere Prinzengarde bewiesen mit ihren jeweils rund zwanzig Mädels, dass sich der Verein keine Sorgen um seine Zukunft machen muss. Kurz nach Mitternacht geriet die Werdenberghalle dann fast ins Wanken, als Weihbrecht-Betz unter frenetischem Applaus der Gäste und mit ohrenbetäubenden Jubelschreien der Garden die besten Gruppen bekannt gab. Im Gardetanz holte sich die Tanzgarde aus Reichenbach an der Fils die meisten Punkte und damit den Sieg, die Tanzgarde der Narrenzunft »Hurra de Ausre« aus Großengstingen wurde mit dem zweiten Platz belohnt, die Rittergarde der Karnevalsgesellschaft Sonnenbühl holte den dritten Platz. Die Kategorie Showtanz war für die Juroren schwieriger zu bewerten, da sich die Garden tolle Themen ausgesucht und super Kostüme oder geschminkte Gesichter geschaffen hatten. Die Prinzengarde der Narhalla Melchingen konnte die Jury mit ihrem Showtanz »Kampf der Elemente« leider nicht überzeugen, auch die Stettener Rauchkatzen mussten sich trotz charmantem Tanz mit Regenschirmen und dem Thema »Dancing in the Rain« oder wie die Rittergarde Sonnenbühl samt ihrer Darbietung von »Couchella, Kurztrip zum Festival« mit dem undankbaren vierten Platz zufriedengeben.

Voodoo ganz vorn

Dritter wurde die Tanzgarde" aus Großengstingen mit ihrem emotionsgeladenen Showtanz "Mach im Alltagstrott die Augen auf", den zweiten Platz holte trotz fünf wegen Krankheit fehlender Mädels die Steinhilber Garde mit "Feuer und Rauch". Mit dem ersten Platz wurde die Tanzgarde der Narrenzunft Inneringen belohnt, die "Voodoo-People" zu traditionellen Klängen der australischen Aborigines über die Bühne wirbeln ließ.

Den größten Jubel vollführte aber die Tanzgarde aus Spaichingen, die die Bühne in einen Friseursalon verwandelt hatte. Weil die Trochtelfinger Narren möglichst vielen Teilnehmern ein Preisgeld mitgeben wollen, wurde diese Gruppe mit der höchsten Punktzahl aus beiden Disziplinen herausgenommen und mit dem Gesamtsieg gewürdigt. Und natürlich zeigte am Ende auch noch die Trochtelfinger Prinzengarde ihren schon mehrfach prämierten Showtanz »Junggesellinnenabschied in Irland«. (GEA)