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Klimastation Engstingen: Zweitwärmster Juni seit über 100 Jahren

Monatsbilanz der Klimastation Engstingen: Luft aus der Sahara brachte Hitze in die Region

Sonne
Foto: Julian Stratenschulte Foto: Julian Stratenschulte
Foto: Julian Stratenschulte
Foto: Julian Stratenschulte

ENGSTINGEN. Den zweitwärmsten Juni seit über 100 Jahren auf der Mittleren Alb verzeichnete die Klimastation Engstingen. Luftströmungen aus der Sahara brachten dabei neben Staub auch reichlich Hitze in die Region. Auch bei der Zahl der Sonnenstunden war der Juni topp: Mehr Sonne gab es zuletzt 1976.

Dem nassen und kühlen Spätfrühling folgte ein sonniger und sehr warmer Frühsommer mit den ersten Hitzetagen. In der ersten Dekade gab es zwar noch einige frische Nächte mit nur wenigen Plusgraden, tagsüber kletterten die Temperaturen aber mehrfach auf bereits hochsommerliche Werte von 25 bis 28 Grad Celsius. Kräftiger Regen fiel am 10. mit einer Tagessumme von 24 Millimetern.

Zur Monatsmitte stellte sich dann eine südliche Höhenströmung über weite Teile von Mitteleuropa ein. Am 14. Juni erreichte Saharastaub die Region, der wolkenlose Himmel war deshalb eher grau als blau. Die zunächst trockene Luft wurde allmählich durch feuchte Luftmassen aus Südwesten ersetzt: Der Nährboden für Gewitter war vorhanden.

Besonders am 18. Juni entluden die Hitzegewitter nachmittags und abends örtlich größere Regenmengen, in Engstingen fiel kleinkörniger Hagel. Schneeweiße Hagellandschaften gab es bei Trochtelfingen, in Rietheim und im Raum Römerstein-Westerheim.

Die Gewitter-Phase endete am 22., danach folgte der zweite Vorstoß von heißer und trockener Luft aus Nordafrika. Die erste richtige Hitzewelle des Jahres bedeutete Bade- und Heuerntewetter. Fast eine Woche lang war keine einzige Wolke am Himmel zu sehen. Mit 32,3 Grad am 26. und am 30. Juni wurde der bisherige Juni-Rekord von 32,6 Grad nur knapp verfehlt. Der 26. Juni war mit einer Mitteltemperatur von 26,0 Grad jedoch der wärmste Juni-Tag seit vielen Jahren.

4,2 Grad mehr als üblich

Mit einer mittleren Temperatur von 17,8 Grad (normal 13,6 Grad) war der Juni 2019 um 4,2 Grad wärmer als im Durchschnitt. Seit über 100 Jahren war nur der Juni 2003 mit 19,0 Grad noch wärmer. Die Sonne schien reichlich und brachte es auf 291 Stunden (normal 204). Zusammen mit dem Juni 2000 war es damit der sonnigste Frühsommer seit 1976. Niederschlag fiel lokal recht unterschiedlich. An der Klimastation wurden 82 Millimeter registriert (normal 120). Im Vorjahr war es mit nur 31 Millimetern extrem trocken. Die Halbjahresbilanz der Klimastation Engstingen sieht inzwischen folgendermaßen aus: Temperatur: 6,5 Grad (plus 1,7), Sonne: 963 Stunden (normal 792), Niederschlag: 578 Millimeter (normal 485). (hu)