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Klimastation Engstingen: März mit Sägeblatt-Temperaturen

Die Klimastation Engstingen bilanziert: Extrem wechselhafter Monat mit fünf Hochs und zwölf Tiefs.

Wechselhaftes Wetter
Wechselhaftes Wetter. Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/ZB/Symbolbild
Wechselhaftes Wetter. Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/ZB/Symbolbild

ENGSTINGEN. »Ganz selten, wenn überhaupt in den letzten Jahrzehnten, gab es einen solch wechselhaften Start in den Frühling«, schreibt Roland Hummel von der Klimastation Engstingen, der die Bilanz für den stürmischen Monat März zusammengestellt hat. »Diese Eigenschaften wie heuer der März hatte, nimmt normalerweise erst der mittlere Frühlingsmonat April für sich in Anspruch«, so der Wetterexperte.

Nicht nur, dass der gesamte Monat wechselhaft war und mit seinen insgesamt zwölf Tiefs eine ständige Änderung der Großwetterlage brachte, war etwas Besonderes, sondern es waren auch die mehrfach vorhandenen markanten Temperaturumschwünge. So gab es zum Beispiel am 12. März eine dünne Neuschneedecke, einen Tag später wurden 18 Grad Celsius im Schatten gemessen.

 

Das Wetter im Monat März 2023. Foto: Hummel

Am 28. März lagen drei Zentimeter Neuschnee bei einer Temperatur von minus 4 Grad, am nächsten Tag wurden 14 Grad gemessen. Ähnlich einem Sägeblatt glichen die Temperaturaufzeichnungen des in der Klimahütte verwendeten Trommelschreibers. Die meist stürmischen Tiefs wurden am 9. und 13. März sogar von Frontgewittern begleitet. An sage und schreibe elf Tagen wurden auf der Albhochfläche Spitzenböen von 70 bis 90 Kilometern pro Stunde (Windstärke 8 bis 10) registriert.

Am Monatsletzten gab es in den Nachmittagsstunden sogar örtliche Orkanböen von 100 bis 110 Stundenkilometern (Windstärke 11). Diesen Starkwinden fielen einige Bäume in den Wäldern zum Opfer. Die Prognosekarten zeigten für den Aprilstart durch Hochdruckeinfluss eine deutliche Beruhigung in der brodelnden Frühlingsküche.

Mit einer mittleren Temperatur von 4,8 Grad war der März 2023 um 1,7 Grad milder als normal (1991–2020). Die reichlichen Niederschläge erbrachten eine Summe von 119 Millimetern (163 Prozent). Die Sonne schien trotz der vielen Tiefs immerhin an 128 Stunden (96 Prozent). Die wenigen Schneetage runden einen der schneeärmsten Winter der letzten 70 Jahre ab. Daran ändern auch noch mögliche Schneetage im April oder Mai nichts mehr. (GEA)

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