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Initiative gegen Motorradlärm für ein leiseres Trochtelfingen

FOTO: FOTOLIA
Ein Motorradfahrer (Symbolbild) Foto: Fotolia
Ein Motorradfahrer (Symbolbild)
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TROCHTELFINGEN. Motorradlärm ist auf der Alb ein großes Thema – vor allem im Lautertal, aber eben nicht nur. Insofern stieß die Nachricht, die Bürgermeister Christoph Niesler seinen Gemeinderäten in der letzten Sitzung vor Weihnachten überbrachte, auf offene Ohren. Eine gemeinsame Initiative von Land und Kommunen – den Startschuss gab Thomas Marwein, Lärmschutzbeauftragter der Landesregierung, im Juli – hat unter Federführung des Verkehrsministeriums einen Forderungskatalog erarbeitet.

Den Mitgliedern – aus anfangs 29 sind inzwischen 50 Kommunen geworden, weitere sollen folgen – wurde der Entwurf am 2. Dezember vorgelegt. Am 13. Februar stellen Verkehrsminister Winfried Hermann und der Lärmschutzbeauftragte Thomas Marwein das Papier öffentlich auf der Landespressekonferenz vor. Details durfte der Trochtelfinger Bürgermeister, der bei den Treffen in Stuttgart dabei war, deshalb noch nicht verraten.

Mit den Kommunen erarbeitet

»Wir haben Ziele formuliert – entscheiden werden andere«, sagte Niesler. Die rechtlichen Möglichkeiten des Landes und der Kommunen sind durch Regelungen auf höherer Ebene begrenzt. Die Forderungen richten sich deshalb an die Bundesregierung und die Europäische Union, die als Gesetzgeber für die Straßenverkehrsordnung und Zulassungsregelungen zuständig sind. Ein weiterer Appell geht in Richtung Hersteller: Sie werden aufgefordert, leisere Fahrzeuge zu bauen.

In den Katalog wurden die gemeinsamen Themen der beteiligten Kommunen eingearbeitet. Viele davon dürfte Thomas Marwein schon vor den Arbeitstreffen in Stuttgart mehrfach gehört haben: Auf seiner Sommertour war der Lärmschutzbeauftragte in lärmgeplagten Kommunen in ganz Baden-Württemberg unterwegs, wo er mit Kommunalpolitikern und Bürgern ins Gespräch kam – unter anderem im Lautertal.

Die Trochtelfinger Gemeinderäte reagierten durchweg positiv auf Nieslers Vorschlag, die Initiative – wie viele Nachbargemeinden auch – weiterhin zu unterstützen. »Das Lautertal leidet, es ist wichtig, dass man das thematisiert«, formulierte beispielsweise Herbert Stelz. »Unser Tal ist zwar nicht ganz so eng, trotzdem hört man’s auch bei uns donnern.« So sah es auch Martin Tschöpe: »Das ist längst überfällig. Ein Motorradfahrer, der bis Anschlag aufdreht, reicht schon, um einen Sonntagmorgen zu stören. Es kann nicht sein, dass Einzelne den Alltag bestimmen.« (ma)