GOMADINGEN-WASSERSTETTEN. Eine Temperatur von 8,1 Grad hat das Abwasser in der Kläranlage Wasserstetten. Und es herrscht wahrlich kein Badewetter bei einer Außentemperatur von knapp 10 Grad. Die Sichtweite in der braunen Brühe liegt bei ein paar Millimetern. Trotzdem steigen abwechselnd drei Industrietaucher in das Becken und tasten sich dort in vier Metern Tiefe voran, um Reparaturarbeiten durchzuführen.
Im Belüftungsbecken ist die vorhandene Leitung zur Versorgung der Belüfter an der umlaufenden Brücke korrodiert. Deshalb trat Grundwasser ein, das man während der vergangenen Wochen provisorisch ableitete. Da die Luftleitung unter der Beckensohle nicht repariert werden konnte, habe man sich für eine neue Technik entschieden, erklärt Martin Hertkorn vom gleichnamigen Ingenieurbüro für Abwasser- und Verfahrenstechnik. Zusammen mit Bürgermeister Klemens Betz und einem Vertreter des Landratsamts verfolgte er zeitweise die nicht alltäglichen Arbeiten vor Ort.
Die bisherige Belüftungsanlage wird bis Freitag durch eine zeitgemäße für knapp 200.000 Euro ausgetauscht. Diese Anlage sei kein Provisorium, sondern entspreche dem heutigen Stand der Technik, informiert Hertkorn. Den Tauchern aus Wacken (Schleswig-Holstein) ist es zu verdanken, dass man das Becken während der Bauarbeiten nicht entleeren muss. (lejo)