TROCHTELFINGEN. Kindergärten, Schulen, Ärzte, Einkaufsmöglichkeiten: Die Stadt Trochtelfingen ist gut aufgestellt. Dass das so bleibt, dafür wollen die künftigen Gemeinderäte sorgen. Bei der Kommunalwahl am Sonntag, 26. Mai, können die Wähler zwischen den Kandidaten aus zwei Listen entscheiden: denen der offenen Liste Sozial und Bürgernah/SPD und denen der Freien Wähler Trochtelfingen. Ein Novum: Die CDU hat keine eigene Liste aufgestellt. Ihre Kandidaten treten gemeinsam mit den Freien Wählern an.
2018 hat der Gemeinderat Trochtelfingen eine zukunftsweisende Entscheidung für ein Großprojekt getroffen. Die Werdenbergschule wird saniert und erweitert. Damit ist ein Grundstein für die Stärkung des Schulstandorts gelegt worden. Und der macht die Stadt weiter attraktiv für junge Familien. Bedeutet aber auch, dass bei einem Volumen von circa acht Millionen Euro in den kommenden Jahren kaum Spielraum für weitere große Investitionen bleibt.
Auch touristisch hat sich einiges getan. 2018 wurde die Umgestaltung des Lauchertsees nach sechs Jahren Planungs- und Bauzeit abgeschlossen. Eine Million Euro sind in das Projekt geflossen. Der 1970 angelegte Lauchertsee in Mägerkingen ist renaturiert worden und bietet als Naherholungsgebiet mit naturnah gestalteten Uferzonen, Bewegungsparcours und Wasserspielplatz sowie Seekiosk hohe Aufenthaltsqualität für die Trochtelfinger und Touristen.
Wegweisend ist die Reaktivierung der Bahnstrecke Engstingen-Gammertingen. Der Gemeinderat hat sich für die Wiederherstellung und Inbetriebnahme der Bahnsteige in Trochtelfingen und Mägerkingen entschieden und die Weichen für einen stärkeren öffentlichen Personennahverkehr gestellt. Das zieht für die kommenden Jahre weiteren Handlungsbedarf nach sich: Die Zufahrt zu den Bahnhöfen muss verbessert werden, außerdem bedeutet mehr Verkehr auf der Schiene auch, dass für Radfahrer über eine sicherere Querung der Bahngleise nachgedacht werden muss.
Der Ausbau der Werdenbergschule hat zur Folge, dass die Grundschule an den Standort in der Hohenbergstraße verlegt wird. Das bringt Synergieeffekte mit sich. Aber dann werden die Räume im Schloss, in denen die Erst- bis Viertklässler bislang gelernt haben, leer stehen. Hier muss zeitnah ein Nutzungskonzept erarbeitet werden. Zuletzt hatte die Stadt kräftig in das historische, denkmalgeschützte Gebäude investiert, um den Brandschutzauflagen gerecht zu werden.
Für die neuen Gemeinderäte warten also jede Menge Aufgaben – von Breitbandausbau, Straßensanierung, Ortskernverdichtung bis Mobilität. (GEA)