SONNENBÜHL. Nicht nur privat, sondern auch beruflich ein Paar sein: Diesen Wunsch konnten sich Melanie und Peter Kube im April 2019 erfüllen, als sie die Jugendherberge in Erpfingen übernahmen. Alles lief gut – bis Corona kam. Seit 19. März war die Einrichtung geschlossen, 164 Betten in 36 Zimmern blieben leer. Jetzt ist wieder offen, allerdings können aufgrund der Corona-Regeln deutlich weniger Gäste aufgenommen werden als bisher: 60 bis 80 Personen sind es maximal, die in der Juhe gleichzeitig übernachten dürfen. Relevant für die Belegung der Zimmer ist vor allem die Hygiene: Für die Gäste müssen separate Sanitärbereiche zur Verfügung stehen, Gemeinschaftsduschen und -WCs müssen geschlossen bleiben.
Das größte Problem: Kein Mensch fährt derzeit ins Schullandheim. Die Klassen waren aber das Hauptklientel der Juhe. Fehlen sie, fehlt auch das Geld. Das geht allen anderen Jugendherbergen – rund 450 sind es bundesweit – genauso. 80 Prozent der Einnahmen fallen weg, berichtet Peter Kube: »Es geht bei uns jetzt jeden Tag um die Existenz.« Von den Rücklagen zehren geht nicht, weil es schlichtweg keine gibt: Aufgrund ihrer Gemeinnützigkeit dürfen Jugendherbergen keine Gewinne erwirtschaften. (GEA)