ENGSTINGEN. Von den wichtigsten Klimaparametern wie Temperatur, Sonne und Niederschlag hatte der Juni, der erste meteorologische Sommermonat, reichlich zu bieten. Das teilt Wetterexperte Roland Hummel mit.
Mit einem Temperaturüberschuss von 2,6 Grad war es immerhin nach 2003 und 2019 zusammen mit 2017 der drittwärmste Juni seit dem Beginn der Wettermessungen in Engstingen im Jahr 1987. Und auch die über 100 Jahre zurückliegenden Messreihen der Mittleren Alb weisen keinen wärmeren Juni auf.
Die Frühsommersonne schien um 28 Prozent länger als üblich, aber auch die Niederschläge hatten einen Überschuss von 30 Prozent. Das ergab zusammen eine richtig subtropische Mischung.
Den sechs Hochs standen zehn Tiefs gegenüber, die eindeutig den zumeist wechselhaften Wettercharakter prägten. Ein stabiles Sommerhoch konnte sich nicht etablieren. Feuchte Luft und Wärme produzierten zahlreiche Gewitter mit unterschiedlichen Intensitäten. Die größte Hitze trat am 18. und 19. des Monats auf, mit Temperaturen von 31 bis 32 Grad Celsius. Dafür sorgte wüstenheiße Saharaluft, die in diesem Jahr nun schon mehrfach bis in unsere Region gelangte.
Auch die Nächte blieben für die Jahreszeit teilweise recht mild, von einer sogenannten Schafskälte mit Spätfrösten Anfang bis Mitte Juni blieb man daher heuer verschont. Die Vegetation konnte sich somit ohne Frostschäden weiter voll entfalten.
Mit einer mittleren Temperatur von 17,6 Grad war der Juni in diesem Jahr um 2,6 Grad wärmer als im Mittel der Jahre 1991 bis 2020. Neben den zwei richtig heißen Tagen mit über 30 Grad gab es zwölf Sommertage mit über 25 Grad – normal sind sechs. Die Sonne schien 278 Stunden lang (normal 217). An Niederschlag fielen 124 Millimeter (normal 95), und die Spannungen entluden sich an zehn Gewittertage, im Juni-Mittel sind es sechs. (hu)