ENGSTINGEN. »Der Ermessensspielraum«, sagt Bürgermeister Mario Storz, »ist gering«. Klar ist: Die naturwissenschaftlichen Fachräume samt Laborbereich in der Freibühlschule sind so alt, dass sie so mancher Gemeinderat noch aus der eigenen Schulzeit kennt und müssen dringend saniert werden. Für sie gelten, anders als für normale Klassenzimmer, besondere Vorschriften. Das Kultusministerium, erläutert Schul-Rektor Uwe Stark, überprüft seine Schulen turnusmäßig alle drei, vier Jahre. »Beim letzten Mal haben wir den Hinweis bekommen, dass unsere Sicherheitsstandards nicht mehr erfüllt sind. Wir müssen handeln und Abhilfe schaffen.«
Schon seit Januar befassen sich Verwaltung, Schule, Architekt Uwe Seiferth und der Technische Ausschuss mit der Materie. Inzwischen sind die Vorarbeiten so weit gediehen, dass die Beteiligten den Gemeinderat und die damit auch die Öffentlichkeit auf den aktuellen Kenntnisstand bringen konnten. Fakt ist: Das tieferliegende Halbgeschoss des G-Baus, wo die Fachräume für Biologie, Chemie und Physik untergebracht sind, muss komplett saniert werden. Allein schon deshalb, weil die Raumzuschnitte aus Sicherheitsgründen zum Teil verändert und dafür auch Zwischenwände verschoben werden müssen, wie Seiferth erläuterte. Das Gebäude wird in den Rohbauzustand versetzt, die blinden Fenster werden ausgewechselt, die Fassade bleibt aber unverändert. Die mindestens 50 Jahre alte Inneneinrichtung der Fach- und Vorbereitungsräume im naturwissenschaftlichen Bereich wird vollständig erneuert.
Was die Kosten angeht, nannte Bürgermeister Mario Storz schon mal »eine vorsichtige Hausnummer« von rund 1,4 Millionen Euro. Erst im vergangenen Jahr hatte die Gemeinde rund eine Million Euro für die Sanierung der Schulküche im benachbarten E-Bau ausgegeben. »Wir sind Schulstandort, das ist uns wichtig«, betonte Storz, »die Freibühlschule war, ist und bleibt ein Investitionsschwerpunkt der kommenden Jahre.«
Fertig im Sommer 2021
Schulleiter Stark zeigte sich überzeugt davon, dass sich die Sache lohnt: Er sprach von einem enormen Zulauf an Schülern, fürs nächste Schuljahr rechnet er mit 80 neuen Fünftklässlern. Insbesondere die sogenannten Mint-Fächer, erläuterte er auf Nachfrage aus dem Gremium, werden in Zukunft noch mehr an Bedeutung gewinnen. Stark verwies dabei auf entsprechende Aussagen des Kultusministeriums. Die Abkürzung Mint steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik.
Ein Zusammenlegen der Fachräume sei nicht möglich, beantwortete er eine weitere Frage aus dem Gemeinderat: »Für Realschulen sind drei naturwissenschaftliche Räume vorgeschrieben.« Selbst wenn’s anders wäre, die Auslastungszahlen sprechen eine deutliche Sprache: Der Chemieraum sei zu 95 Prozent, Bio und Physik zu 90 bis 92 Prozent belegt.
Im Herbst sollen die Details der Sanierung auf der Tagesordnung des Gemeinderats stehen. »Dann werden auch die Arbeiten ausgeschrieben, sodass die Bauarbeiten im Februar, spätestens im März beginnen können«, skizzierte Architekt Uwe Seiferth den Zeitplan, wonach die Baustelle in den Sommerferien 2021 abgeschlossen sein könnte. (ma)