Logo
Aktuell Gemeinde

Ein Investor fürs urbane Quartier »Im Völter« in Münsingen ist gefunden

Maßarbeit: Der Bagger demontiert das Gebäude auf dem ehemaligen Schoell-Areal in Münsingen, wo nun ein neues Viertel für Wohnen
Maßarbeit: Der Bagger demontiert das Gebäude auf dem ehemaligen Schoell-Areal in Münsingen, wo nun ein neues Viertel für Wohnen und mehr entwickelt wird. Foto: Marion Schrade
Maßarbeit: Der Bagger demontiert das Gebäude auf dem ehemaligen Schoell-Areal in Münsingen, wo nun ein neues Viertel für Wohnen und mehr entwickelt wird.
Foto: Marion Schrade

MÜNSINGEN. Vorsichtig zupft der Bagger mit seinem »Gebiss« einen Balken aus der Bauruine, der zwischen den Zähnen der Maschine wie ein zarter Strohhalm wirkt. Beim Abbruch der Gebäude des ehemaligen Schoell-Areals an der Uracher Straße in Münsingen walten rohe Kräfte, aber mitnichten sinnlos, wie’s sprichwörtlich heißt. Ganz im Gegenteil: Das Haus wird behutsam Stück für Stück abgetragen, von oben nach unten, damit weder die Nachbarhäuser noch der Verkehr gefährdet werden. Passanten bleiben stehen und schauen fasziniert zu, wie der Baggerfahrer und seine Kollegen Maßarbeit leisten. Auf der Brachfläche rund herum lagern schon die Überbleibsel der anderen Bauten. Feinsäuberlich sortiert, damit sie entsprechend entsorgt werden können – Mülltrennung auf der Baustelle. Bereits vor dem Abbruch der Mauern hatten die Arbeiter die Gebäude entkernt. »Fenster, Türen, Kabel – das muss alles vorher raus, gesondert deponiert und wenn möglich recycelt werden«, erklärt Bürgermeister Mike Münzing im GEA-Gespräch. Der Rückbau laufe sehr gut, sagt er. In den nächsten Tagen müssen noch die Bitumen-Beläge auf den Parkplätzen und im Hof entfernt werden. Dann wird der Einsatz der Abbruchfirma nach rund vierwöchigem Einsatz beendet sein.

Für 358 000 Euro hatte der Gemeinderat Münsingen die Abbrucharbeiten im April an ein Unternehmen vergeben, um den Weg für die Neuordnung der Gewerbebrache freizumachen. Das Gelände, das seit der Betriebsaufgabe von Schoell im Jahr 2015 ungenutzt war, ist ein Filetstück. 1,2 Hektar groß, zentrumsnah gelegen und deshalb prädestiniert dafür, sich zum urbanen Quartier zu entwickeln. Was das heißt? Das Areal ist weder ein Mischgebiet, in dem der Schwerpunkt auf Gewerbe liegt, noch ein reines Wohngebiet. Im urbanen Quartier steht die Schaffung von Wohnraum (auch sozialem) im Vordergrund. Aber auch für gewerbliche Nutzung drumherum – Dienstleistungen, Gesundheitsversorgung und Büroeinheiten – ist noch genügend Platz.

Nach dem Abriss geht’s planerisch ins Detail. Die Stadt hatte im Frühjahr einen Investorenwettbewerb ausgelobt. Das Ergebnis will der Bürgermeister dem Gemeinderat am kommenden Dienstag in nicht öffentlicher Sitzung zur Beratung und Beschlussfassung vorlegen. In den folgenden Sitzungen werde man den Bebauungsplan auf Basis der Investoren-Ideen konkretisieren, so Münzing, sodass man mit der Erschließung des Geländes voraussichtlich im Frühjahr kommenden Jahres beginnen könne. (GEA)