ENGSTINGEN. Das Wetter spielte perfekt mit am Wochenende, das setzte die Schlosshof-Hockete ins beste Licht. Die Hockete sei ein fester Bestandteil im Veranstaltungskalender der Gemeinde, betonte Bürgermeister Mario Storz. Die Vereine würden sich immer sehr viel Mühe bei der Organisation geben. »Es wäre einiges ärmer bei uns, wenn es die Vereine oder auch diese Hockete nicht gäbe«, sprach der Schultes seinen Dank an alle Beteiligten aus. So auch dem Bäckerteam, »das bei diesen Temperaturen wieder tolles Großengstinger Backhausbrot herstellt«. Ebenso dankte Stotz dem Gemeinderat, der das Brot für einen guten Zweck verkaufte.
Zwar gebe es das ursprüngliche Schloss, dem der Platz gegenüber der Kirche seinen Namen verdankt nicht mehr, aber die Verbindungen zum Haus Urach mit Schloss Lichtenstein seien seit jeher eng, weshalb er sich freute, dass Schlossherr Karl Philipp Fürst von Urach wieder gekommen war. In dessen Beisein sowie des Getränkelieferanten Joachim Lutz und des Zwiefalter-Brauereichefs Peter Baader gelang ihm der von Böllerschüssen des Schützenvereins eröffnete und musikalisch von den Schwäbischen Alb Musikanten bekleidete Fassanstich mit drei Schlägen.
Einen humorvollen Tadel an Baader, der auch die Schürzen für den Anstich bereitgestellt hatte, konnte sich Storz nicht verkneifen. »Der Gürtel hier isch recht eng bemessen. Des mag für Anfänger passend sein, aber bitte das nächste Mal für Honoratioren mit fortgeschrittener Amtszeit auch eine größere Kette hinten an die Schürze«. Anschließend wünschte der Schultes vergnügliche Stunden auf der Schlosshof-Hockete.
Wichtig für den Ort
»I find des guat, was mir wieder gschafft hend«, war auch Anton Hummel, Sprecher der AGG (Arbeitsgemeinschaft Großengstinger Vereine), voll des Lobes. Feuerwehr, Albverein, Liederkranz mit Chor Vivida, Reservisten, Turnverein (TVG), Schützenverein, KJG (Katholische Junge Gemeinde), Musikverein Schwäbische Alb Musikanten und die Walddorfschule, die gestern mit einem Kinderzirkus beeindruckte, waren mit im Boot. Was ihm persönlich sehr gefalle, sei das Miteinander. »Nach dem Aufbau sind wir von Laube zu Laube gezogen und haben miteinander was getrunken«, so lerne man sich kennen und wachse zusammen. Das dürfe man nicht unterschätzen, wie wichtig das für einen Ort sei. Dass zwischenzeitlich die Hecken zwischen Schlossplatz und Parkplatz entfernt wurden, findet Hummel klasse. »Jetzt haben wir wirklich einen schönen großen Platz für gemeinsame Feste und können richtig beieinandersitzen.«
Kulinarisch hatten die Vereine wieder viele Leckereien zu bieten. Göggela, Schupfnudeln, knusprige Seelen, Maultaschen, Wilde Kartoffeln oder auch vegetarische Gemüseburger und gefüllte Kartoffeltaschen sowie natürlich Pommes und gegrillte Steaks oder heiße Rote fanden reißenden Absatz. Köstliches Lautertal-Eis war bei der Hitze der Renner bei Jung und Alt. Um der Nachhaltigkeit Genüge zu tun, wurde alles auf richtigen Tellern mit richtigem Besteck serviert.
Während sich die Gäste bestens unterhielten, hatten Christoph Staneker sowie die Brüder Steffen und Tim Marquart alle Hände voll zu tun, um unermüdlich den Ofen einzuheizen und unzählige Laibe Holzofenbrot glänzend braun und kross zu backen. Das kunterbunte Rahmenprogramm an beiden Tagen konnte sich ebenfalls sehen lassen. Die Lombakabell sorgte wie gewohnt für fetzige Töne, eine Schießbude und ein Kinderprogramm vervollständigen das Unterhaltungsangebot. Am Samstagabend gab es mit »Albrocker« schmissige Partymusik, gestern Morgen dann fetzige Blasmusik von den Oberstetter Dorfmusikanten. (lpt)